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MUH: Kritik in Deutschland, Lob aus Frankreich

Die Unternehmens-Strategie und die niedrigen Milchpreise der Milch-Union Hocheifel (MUH) in Pronsfeld stoßen bei vielen deutschen Lieferanten zunehmend auf Kritik. Nachdem bereits zum Jahreswechsel von 2010 zu 2011 rund 100 Bauern mit ca. 55 Mio. Liter Milch gekündigt hatten, reichten vor kurzem noch einmal 10 ihre Kündigung ein. Zu diesem Verlust kommen vermutlich in Kürze noch 15 Mio.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Unternehmens-Strategie und die niedrigen Milchpreise der Milch-Union Hocheifel (MUH) in Pronsfeld stoßen bei vielen deutschen Lieferanten zunehmend auf Kritik. Nachdem bereits zum Jahreswechsel von 2010 zu 2011 rund 100 Bauern mit ca. 55 Mio. Liter Milch gekündigt hatten, reichten vor kurzem noch einmal 10 ihre Kündigung ein. Zu diesem Verlust kommen vermutlich in Kürze noch 15 Mio. Liter von abtrünnigen Belgiern hinzu.


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Das geht aus einem Bericht in der aktuellen Ausgabe der französischen Fachzeitschrift: "L'eleveur laitier" hervor. "Die MUH ist eines der Unternehmen, die für die desolate Marktlage bei Trinkmilch verantwortlich sind", kritisieren die beiden ehemaligen MUH-Lieferanten Stefan Hagen aus Lindlar und Rudi Schwamborn aus Lohmar. Immer mehr zu produzieren, ohne sich um den Absatz zu kümmern und die Preise immer weiter zu drücken, nur um Marktanteile zu bekommen, sei destruktiv. Diese Strategie führe zu einem endlosen Wachstum der Betriebe und zum Verschwinden der bäuerlichen Landwirtschaft, so die Milcherzeuger weiter.


Im Jahr 2010 hätte die MUH etwa 300 Mio. Liter d.h. rund 23 % der Milch am Spotmarkt absetzen müssen: "Diese Orientierung ist nicht haltbar, denn wir werden niemals zu Weltmarktpreisen produzieren können", so die Bauern. Sie kritisieren die jüngste Investition der MUH in Höhe von rund 60 Mio. Euro in die Butter- und Pulverproduktion für Babynahrung, weil die Wertschöpfung bei diesen Produkten nicht gegeben sei. Sich mehr in Richtung Ingredienzen für die Pharmazie zu orientieren oder in die Produktion von Dessert oder Käse zu gehen, wäre eine tragbarere Lösung gewesen, so die Lieferanten.


In Frankreich kommt der Trinkmilch-Hersteller zumindest bei den Bauern offenbar besser an. Dort arbeitet die MUH mit der Erzeugergemeinschaft ULM in der Maas-Region um Verdun zusammen und erfasst dort rund 54 Mio. kg pro Jahr. Diese Milch wird aber in Pronsfeld in der Eifel verarbeitet und später wieder in Frankreich mit französischer Herkunftsangabe in Discountern und großen Supermarktketten verkauft.


"Wir sind mit der MUH auf einer Linie. Sie glauben wie wir, dass der Milchmarkt weiter wächst. Wir schätzen den Pragmatismus der Deutschen. Im Gegensatz zu den Franzosen haben sie begriffen, dass man sich schnell auf das Quotenende vorbereiten muss" so Denis Georges, President der L'Union Laitiere de la Meuse (ULM). Und auch mit dem Milchpreis der MUH von aktuell rund 33 Ct/kg bei 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß zeigt sich Georges zufrieden.


Nicht so gern sehen dagegen die anderen französischen Molkereien die Aktivitäten des Eifeler Unternehmens. Kein Wunder, denn die MUH steigerte zuletzt ihren Marktanteil in Frankreich enorm: Im Jahr 2010 konnte die MUH ihren Umsatz in Frankreich gegenüber 2009 um 25 % auf 56 Mio. Euro steigern. Und auch für 2011 rechnet man nochmals mit zweistelligem Wachstum. Der französische LEH schätze die konstante Qualität hochwertiger Produkte, den konkurrenzfähigen Preis und die Zuverlässigkeit, heißt es zur Begründung. (sl)


 

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