Die Unzufriedenheit der Schweizer Milchbauern mit der Milchpreispolitik nimmt erneut zu. Rund 300 Milchbauern haben gestern in Zürich gegen die Preispolitik der Handelskette Migros demonstriert. Zur Demo aufgerufen hatte die bäuerliche Interessengruppe für Marktkampf (BIG-M).
Nach Ansicht des BIG-M sei der Milchmarkt völlig außer Kontrolle geraten. Mitschuld an dem Desaster sei auch die Migros. Wie das Nachrichtenportal lid meldet, wirft die BIG-M Migros vor ihre Kunden mit falschen Informationen einzudecken. So habe die Migros in ihrem Magazin geschrieben, dass die Verkaufspreise nicht erhöht würden und die Migros die Mehrkosten selbst tragen, wozu es aber nötig sei, dass die Produzenten die Milchmenge in den Griff bekämen. Dies sei eine faustdicke Lüge, so Martin Haab, Co-Präsident der BIG-M.
Laut Haab habe die Migros bislang jeden Vorschlag abgeblockt, welcher die Überproduktion regulieren wollte und setze auch die von der Branchenorganisation Milch (BOM) beschlossene Erhöhung des Milchpreises nicht um.
Die Migros weist die Vorwürfe zurück. Die Migros-Tochter Elsa zahle substantiell höhere Preise als andere Verarbeiter und die Umsetzung der Richtpreiserhöhung werde auf die nächste Periode umgesetzt. Richtpreise seien aber keine Fixpreise. Die Elsa regele ihre Milchpreis mit ihren Lieferanten über langfristige Verträge.