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Überlieferung kaum noch zu verhindern

Nachdem die deutschen Milcherzeuger seit November 2011 ihre Milchanlieferungen wieder stärker steigern, zeichnet es sich immer deutlicher ab, dass das Quotenjahr 2011/12 mit einer Überlieferung zu Ende gehen wird. Damit werden aller Voraussicht nach erstmals seit 2007/08 wieder Strafzahlungen nach Brüssel für die Nichteinhaltung der Quoten fällig.

Lesezeit: 3 Minuten

Nachdem die deutschen Milcherzeuger seit November 2011 ihre Milchanlieferungen wieder stärker steigern, zeichnet es sich immer deutlicher ab, dass das Quotenjahr 2011/12 mit einer Überlieferung zu Ende gehen wird. Damit werden aller Voraussicht nach erstmals seit 2007/08 wieder Strafzahlungen nach Brüssel für die Nichteinhaltung der Quoten fällig.



Von April bis Dezember 2011 wurde die anteilige Quote nach der jüngsten Hochrechnung von ZMB und AMI um 0,7 % überliefert. Unter Berücksichtigung der Fettkorrektur wurden in den ersten neun Monaten des Quotenjahres 2,2 % mehr Milch angeliefert als im Vorjahreszeitraum. Obwohl es seit mehreren Monaten offensichtlich ist, dass eine Überlieferung droht, sind keine Anpassungsbemühungen der Erzeuger an das Quotenprofil festzustellen. Von August bis Oktober 2011 hatten sich die Anlieferungen zunächst an die Vorjahreslinie angenähert, was unter anderem auch auf regional unterdurchschnittliche Grundfutterernten zurückzuführen ist. Seit November ist das Milchaufkommen aber wieder zunehmend expansiv. Im Dezember wurden schätzungsweise 3,5 % mehr Milch angeliefert als im Vorjahresmonat. Auch im Januar 2012 stieg die Milchmenge nach bislang vorliegenden Informationen kräftig.


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Inzwischen ist es nahezu ausgeschlossen, dass die Quote doch noch eingehalten wird. Denn dazu müsste die Anlieferung im Februar und März 2012 deutlich unter das Vorjahresniveau gedrückt werden. Bei einem Milchpreis von deutlich über 30 Cent/kg und einer Superabgabe von 27,83 Cent/kg, die sich durch die Saldierungsschritte für den einzelnen Überlieferer aber reduzieren wird, werden Drosselungsmmanöver voraussichtlich nur in begrenztem Rahmen ausfallen, schätzt die ZMB. Über die Höhe des Saldierungssatzes ist keine Prognose möglich, da er vom Verhältnis von Überlieferungen zu Unterlieferungen abhängt.


Durch die verschiedenen Quotenerhöhungen im Rahmen von CAP-Reform und Health-Check ist die Garantiemenge in Deutschland zwischen 2005/06 und 2011/12 um 1,86 Mio. t gestiegen. Die technischen Änderungen bei der Fettkorrektur wirkten wie eine weitere Aufstockung um knapp 0,5 Mio. t. Diese politischen Maßnahmen haben in den vergangenen Jahren kräftige Steigerungen der Milchmengen ermöglicht. Drei Jahre in Folge verlief das Wachstum langsamer als die Quoten stiegen. Inzwischen sind die Spielräume voll ausgeschöpft. Bis zum Auslaufen der Quote 2014/15 stehen noch zwei Quotenerhöhungen um je 1 % an. Damit können die Milchanlieferungen in den kommenden drei Jahren –zumindest ohne Strafzahlungen – nicht so rasch ausgedehnt werden wie in den Vorjahren.


Auch in den Nachbarländern wird die Quote wieder zum Hemmschuh. In Dänemark und den Niederlanden wurden in den letzten Jahren ohnehin Überlieferungen registriert. Im Herbst 2011 sank die Milchanlieferung in beiden Ländern unter das Vorjahresniveau. So schien es, dass dort die Quoten im laufenden Jahr eingehalten werden. Inzwischen wird dort wieder mehr Milch angeliefert als im Vorjahr, so dass der Ausgang des Quotenjahres wieder offen ist. Österreich steuert aktuell auf eine kräftige Überlieferung zu. Frankreich wird seine Lieferrechte 2011/12 voraussichtlich erstmals seit vielen Jahren nahezu ausschöpfen. Größere Reserven bei der Quotenausnutzung haben die osteuropäischen Mitgliedstaaten, wo die Produktion inzwischen ebenfalls wieder expansiv ist.

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