Die führenden Milchverbände der USA, Australiens und Neuseelands haben in einem gemeinsamen Brief an ihre Regierungen eine umfassende Handelsliberalisierung für den Milchsektor im Rahmen des Transpazifischen Partnerschaftsabkommens (TPP) gefordert. Die Vereinbarung müsse spürbare und wirtschaftlich bedeutende Handelserleichterungen bringen, damit die steigende Nachfrage der Verbraucher nach sicheren, hochwertigen und erschwinglichen Molkereiprodukten in der Region befriedigt werden könne.
Das Abkommen biete die historische Möglichkeit, bestehende Handelsbeschränkungen und -verzerrungen zu beseitigen, und es solle den Erzeugern und Verarbeitern der exportorientierten Unterzeichnerstaaten Wachstum ermöglichen, heißt es in dem Brief. Besorgt zeigten sich die Milchverbände vor allem darüber, dass die Verhandlungen mit Japan und Kanada noch kein zufriedenstellendes Ergebnis in punkto Marktzugang gebracht hätten. Der Vorsitzende des neuseeländischen Molkereiverbandes (DCANZ), Malcolm Bailey, wies darauf hin, dass Milcherzeugnisse zu den am stärksten protektionierten Produktgruppen gehörten und beispielsweise Kanada und Japan Einfuhrzölle von mehr als 200% erhöben.
Ein besonderer Dorn im Auge der Freihandelsbefürworter sind die nicht-tarifären Handelshemmnisse, die von Kanada und Japan gerne zum Schutz der heimischen Produzenten angewendet würden. Es sei unerlässlich, dass Kanada für alle Molkereierzeugnisse einen besseren Marktzugang anbieten müsse, wenn es am TPP teilnehmen wolle, stellte der Vorsitzendes des australischen Milchindustrieverbandes (ADIC) klar. Ähnlich äußerte sich die Präsidentin des Verbandes der US-Milchverarbeiter (IDFA), Connie Tipton: „Die US-Milchindustrie wird eine Vereinbarung wie das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA), bei dem der kanadische Milchsektor ausgeklammert wurde, nicht akzeptieren“.
Einig weiß sie sich damit mit den US-Milchfarmern, deren Verbandspräsident Jim Mulheim die zögerliche Haltung Ottawas beklagte und ankündigte, keiner Vereinbarung zuzustimmen, bei der nicht deutlich mehr US-Milchprodukte nach Kanada und Japan verkauft werden könnten. AgE