Der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) kritisiert die Verteilung der EU-Hilfsgelder für von Krisen betroffene Landwirte in Deutschland. Die von den Milcherzeugern gezahlte Superabgabe müsse im Milchsektor bleiben. Das gab der Verband in einer Pressemitteilung bekannt.
Aus dem EU-Hilfspaket in Höhe von 500 Mio. Euro erhält Deutschland 69 Mio. Euro. Dieses Geld kann national unter Milchbauern, Schweinezüchter und von Dürre betroffenen Landwirte verteilt werden. Die von den Milchbauern letztmalig gezahlte Superabgabe soll die Hilfezahlungen finanzieren. Das kritisiert der BDM.
Es stünde außer Frage, dass die Schweinezüchter und die von Dürre betroffenen Landwirte Hilfen bräuchten. Unklar sei allerdings, „warum dies mit den Mitteln der Superabgabe geschehen soll, die die Milchviehhalter aus eigener Tasche bezahlt haben“, kritisierte BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. Dafür würden sich die Krisenreserven der EU geradezu anbieten.
Verglichen mit den Wertschöpfungsverlusten der deutschen Milchviehhalter in Höhe von 4 Mrd. Euro sei die Summe von 69 Mio. Euro ohnehin nicht mehr als ein Tropfen auf den Stein. Auch wenn die Summe ausschließlich den Milchbauern zur Verfügung stünde, würde dies nur eine Hilfe von 0,2 Cent pro kg Milch bedeuten.
Der BDM fordert daher, die 900 Mio. Euro Superabgabe gänzlich zur Krisenbewältigung auf dem Milchmarkt einzusetzen. Die BDM-Milchviehhalter hätten es satt, für staatliche Hilfen in die gesellschaftliche Kritik zu geraten, erklärte Schaber. Ziel sei es, „den Markt aktiv in Ordnung zu bringen anstatt die Krise auszusitzen.“