Die langfristigen Aussichten auf dem Milchmarkt sind positiv. Dafür müssten die Erzeuger das Milchaufkommen anpassen und die Käufer stärker in den Markt zurückkommen. Zu diesem Schluss kommt der Weltmilchgipfel in Litauen, berichtet die ZMB.
Trotz der kurzfristig schwierigen Marktsituation stelle langfristig eine ausreichende Milcherzeugung eine Herausforderung dar, so die Grundstimmung der Teilnehmer. So sei die weltweite Milcherzeugung im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 % gestiegen. Für die kommenden zwei Jahre werde mit einer Zunahme der Milchproduktion um 1,5 und 2 % gerechnet, so die World Dairy Situation, die vom französischen CNIEL und ZuivelNL erarbeitet wurde.
Die Milcherzeugerpreise erreichten 2014 in der EU und in den USA einen langjährigen Höchststand. Allerdings kam es im Laufe des Jahres zu einer Wende im Markt und zu einer kontinuierlichen Preissenkung für Milchprodukte im Jahr 2015. Die gebildeten Bestände und ein hohes Angebot belasten den Markt. Wann es zu einer Preiserholung komme, bleibt fraglich. Die World Dairy Situation stellt fest, dass die Erzeuger das Milchaufkommen anpassen und die Käufer stärker in den Markt zurückkehren müssen.
Der Welthandel mit Milchprodukten stieg im Jahr 2014 auf 66,5 Mio. Tonnen und damit im Vergleich zum Vorjahr um 6 % an. Die EU hat hier deutlich an Bedeutung verloren. 2000 lag der Anteil der weltweit gehandelten Milchprodukte aus der EU noch bei 39 %, 2014 nur noch bei 26 %. Neuseeland konnte seine Anteile im selben Zeitraum von 19 % auf 28 % erhöhen. Die Anteile aus den USA erhöhten sich ebenfalls von 5 % auf 14 %, heißt es im Situationsbericht.
Die Wirtschaftstagung fand unter dem Leitthema „Closing the nutritional gap“ (Die Ernährungslücke schließen) vom 20. – 24. September in der litauischen Hauptstadt Vilnius statt.