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Ostendorff: Schmidt fehlt Kontakt zur Realität

Die Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine schriftliche Frage zur Milchkrise bringt Friedrich Ostendorff auf die Palme.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine schriftliche Frage zur Milchkrise bringt Friedrich Ostendorff auf die Palme. Der Sprecher für Agrarpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen erklärt:



"Agrarminister Schmidt verweist angesichts der Milchkrise auf eine Besserung der Preise in 2025. Das hilft nun wirklich nicht den Bauern, die heute schon ihre Rechnungen nicht begleichen können. Die Wirklichkeitsferne, die Minister Schmidt damit mal wieder beweist, ist nicht mehr zu überbieten. Wer sich in der aktuellen Situation allen Ernstes erdreistet auf 2025 zu verweisen, dem fehlt jeglicher Kontakt zur Realität und den Betrieben.



Bundesminister Schmidt hatte bereits vor einem Jahr im Vorfeld des Agrarrates am 16.03.2015 zum Ende der Milchquote die Aussichten der deutschen Milcherzeuger als sehr gut dargestellt und einen Anstieg der Milchpreise prognostiziert. Aber bereits damals standen wir vor dem Abgrund. Nun sind wir mit Schmidts Hilfe einen Schritt weiter.



Minister Schmidt weigert sich nach wie vor hartnäckig die Ursachen der Krise an zu erkennen und verschiebt das Handeln auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Statt mit seinen europäischen Amtskollegen an einem Strang zu ziehen und deren Maßnahmen zur Mengenreduzierung effektiv zu unterstützen, blockiert Schmidt ein gemeinsames Vorgehen in Brüssel.



Schmidt muss endlich seine rosa Brille absetzen und Politik mit Realitätssinn betreiben. Der Verweis auf gute Märkte in der fernen Zukunft hilft den Milcherzeugern nicht aus der Krise! Jeden Tag, den wir nicht handeln, geht ein weiterer Teil der bäuerlichen Milcherzeugung unwiederbringlich verloren. Jedes Jahr vier Prozent weniger Betriebe, das können wir uns einfach nicht erlauben."


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Die Anfrage lautete: „Wie bewertet der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft aktuell seine Aussagen zum Ende der Milchquote im Vorfeld der Tagung des Agrarrates am 16.3.2016 in Brüssel, als er die Aussichten der deutschen Milcherzeuger als sehr gut einschätzte und einen Anstieg der Milchpreise prognostizierte, und wie schätzt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft die Aussichten für die deutschen Milcherzeuger in den nächsten zwölf Monaten in Hinblick auf den Milchpreis und die Anzahl der Betriebe ein?“


Der Parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser antwortete darauf: "Die Aussage von Bundesminister Schmidt im Vorfeld der Tagung des Agrarrates am 16. März 2016 bezog sich vor dem Hintergrund der historischen Situation des Endes der Milchquote auch auf die mittel- und langfristigen Aussichten am Milchmarkt. Diese Aussichten sind nahezu unverändert und beinhalten moderat steigende Erzeugerpreise für Milch. So rechnet die Kommission in ihrer Projektion der mittelfristigen Entwicklung auf den Agrarmärkten (Dezember 2015) für das Jahr 2025 mit einem Erzeugerpreis von rund 37 Cent pro Kilogramm (kg).


Im Jahr 2015 hat sich die Milcherzeugung der Europäischen Union trotz rückläufiger Erzeugerpreise für Rohmilch weiter erhöht. Zudem ist die Erzeugung in den USA und in Australien saisonal angestiegen. Hinzu kam eine deutlich verhaltenere internationale Nachfrage nach Milchprodukten infolge der schwächelnden Nachfrage Chinas, der erneuten Verhängung eines Importembargos Russlands für Lebensmittel aus der Europäischen Union im August 2015 sowie der zunehmenden Kaufkraftschwäche der erdölexportierenden Staaten. Der Milcherzeugerpreis sank  von einem Höchststand mit über 40 Cent/kg auf unter 30 Cent/kg (EU-Durchschnitt) und steht leider weiter unter Druck.


Die weitere Entwicklung des Milcherzeugerpreises hängt entscheidend von den Nachfragefaktoren und auch von den Entscheidungen der Marktteilnehmer in der Wertschöpfungskette ab. Da die Angebotsseite die Nachfrageseite gegenwärtig deutlich übertrifft, ist eine nachhaltige Erholung am Milchmarkt kurzfristig eher nicht zu erwarten. Dies ist jedoch auch von weiteren Faktoren wie Weltmarktsituation und Marktstruktur, abhängig.


Die Zahl der Halter von Milchkühen ist langfristig rückläufig. Im Mittel der letzten Jahre lag die Abnahmerate bei jährlich rund 4 Prozent, in der ersten Hälfte der 2000er Jahre waren es jährlich rund 5 Prozent."

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