Milchviehhalter in Baden-Württemberg können künftig 80 Euro pro ha für den Verzicht auf Silage in der Fütterung sowie 50 Euro für Weidehaltung erhalten. Das sind zwei neue Fördermaßnahmen im MEKA-Nachfolgeprogramm FAKT, die jetzt bei der EU-Kommission zur Genehmigung eingereicht wurden.
Beide Zuschläge sollen allerdings laut Markus Jox, Pressesprecher im Landwirtschaftsministerium, an bestimmte Auflagen gebunden sein: Der Heumilchzuschlag soll nur in Kombination mit Öko-Landbau, dem Verzicht auf chemisch-synthetische Produktionsmittel oder bei mindestens 0,3 RGV je ha Grünland bzw. maximal 1,7 RGV je ha Hauptfutterfläche beantragt werden können. Außerdem ist eine fünfjährige Verpflichtung geplant.
Die Weideprämie soll es nur für Milchkühe und weibliche Rinder ab 1 Jahr geben. Bei Mutterkühen, Schafen und Ziegen sei die Weidehaltung bereits üblich, daher sei hier keine Förderung möglich, begründet das Ministerium.
Bei vielen Praktikern stößt diese Regelung auf Unverständnis. Sie befürchten dadurch einen weiteren Rückgang dieser Tierarten, die in Grünlandgebieten wie z.B. im Schwarzwald zur Offenhaltung der Landschaft ebenso unverzichtbar seien wie die Milchkühe.