Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter bezweifelt angesichts eines längst globalen Milchmarkts stark, dass eine Branchenorganisation, die nur national organisiert ist, mehr als eine reine Diskussionsplattform sein könnte. Diskussionsplattformen aber gebe es bereits genügend.
„Mit den Landesvereinigungen der Milchwirtschaft, in denen sich bereits alle Marktbeteiligten treffen, hat man eigentlich schon ein Netzwerk, das diese Funktion erfüllt“, erklärt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. Wichtig sei, dass eine Branchenorganisation Milch im Falle einer Milchmarktkrise auch in die Milchlieferverpflichtungen zeitlich befristet mengenwirksam eingreifen könne, unabhängig davon, ob diese genossenschaftlich oder privatrechtlich ausgestaltet sind.
Ziel einer Branchenorganisation Milch müsse die Stärkung der Marktposition der Milchviehhalter sein, damit die Preisrisiken innerhalb der Wertschöpfungskette nicht wie bisher komplett auf die Milchviehhalter abgewälzt würden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten zwei Herausforderungen angegangen werden: Es gelte, Marktungleichgewichte, die durch einen Angebotsüberhang entstehen, aktiv anzugehen und daneben auch die Position der Milchviehhalter innerhalb der Wertschöpfungskette zu verbessern.