Thüringens Milchbauern klagen über anhaltend niedrige Preise für Rohmilch. Aktuell gebe es im Schnitt zehn Cent weniger als noch vor einem Jahr, sagte der Geschäftsführer der Landesvereinigung Thüringer Milch, Walter Pfeifer, der Deutschen Presse-Agentur. Das bedeute einen monatlichen Verlust von acht Millionen Euro für alle Erzeugerbetriebe im Freistaat zusammen.
Nach Pfeifers Worten erhalten Landwirte derzeit zwischen 27 und 30 Cent je Liter. „Das kann nicht mehr so weitergehen.“ In den vergangenen vier Wochen hätten bereits drei Betriebe die Produktion eingestellt, berichtet dazu die Thüringer Allgemeine.
Einige Betriebe versuchten, die Verluste über Erträge beim Ackerbau wieder auszugleichen. „Das aber ist nur begrenzt möglich“, erläuterte der Fachmann. Die Preise für Weizen oder Raps seien in den vergangenen zwei Jahren um ein Drittel eingebrochen.
Immerhin habe sich das Ende der Milchquoten bislang nicht auf die Preise ausgewirkt. Ebenso blieb nach Pfeifers Einschätzung die befürchtete Überproduktion aus. Bundesweit sei in den ersten Monaten nach dem Wegfall 2 % weniger Milch produziert worden, berichtete er.
In Thüringen gibt es 440 größere Milchviehbetriebe mit etwa 113.000 Milchkühen. Sie produzieren laut dem Verband jedes Jahr fast eine Milliarde Liter Milch.
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