Der Beirat des Deutschen Milch Kontors (DMK) hat in seiner ordentlichen Sitzung am Donnerstag, 24. September 2015, in Zeven Mitglieder für den Aufsichtsrat der DMK GmbH sowie für das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Deutsches Milchkontor eG und seines Stellvertreters nominiert.



Wegen der beschlossenen Fusion mit DOC Kaas B.A. ist die Neuwahl des Aufsichtsrates der DMK GmbH notwendig geworden. Der Beirat nominierte Otto Lattwesen (Hohnhorst) als Vorsitzenden, Heinz Korte (Bremervörde), Hartmut Börger (Wietmarschen), Dr. Mechthild Frentrup (Steinhagen) und Benedikt Langemeyer (Mettingen).

Das DMK hatte im Sommer eine entsprechende Bewerbungsphase ausgerufen, aus der nun die genannten Kandidaten nominiert wurden. Nach abgeschlossener Prüfung der Fusion durch das Kartellamt wird der Aufsichtsrat dann durch einen Vertreter von DOC Kaas ergänzt. Die Wahl des Aufsichtsrates erfolgt in einer Gesellschafterversammlung der DMK GmbH.



Nach dem Rücktritt des bisherigen Vorstandsvorsitzenden der Deutsches Milchkontor eG, Alfons Kerlfeld, ist eine Neuwahl des Vorsitzenden erforderlich geworden. Der Beirat nominierte den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Thomas Stürtz (Cuxhaven) zum Vorsitzenden und Dr. Klaus Wagner (Erfurt) zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Die Wahl des Vorstandsvorsitzenden und seines Stellvertreters erfolgt in einer der nächsten Sitzungen des Aufsichtsrates der Deutsches Milchkontor eG.

AbL kritisiert Nominierung von Korte

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft kritisiert unterdessen, dass sich der bisherige Vizepräsident des Landvolks, heinz Korte beworben hat. Sollte er sein Amt beim Bauernverband nicht aufgeben, sei dies ein neues Beispiel von „Verfilzung von Bauernverbands-Spitze und Molkereikonzernen“ und damit letztlich eine weitere Absage des Landvolk-Verbandes an eine konsequente Vertretung bäuerlicher Interessen gegenüber den direkten Abnehmern der bäuerlichen Milchlieferanten.



Die bauernschädliche Landvolk-Ideologie einer „Wertschöpfungsketten-Partnerschaft“ mit den Molkereien besage im Kern, dass man vor allem für gute Gewinne der Molkereien sorgen müsse – und die würden dann schon an die Milcherzeuger weitergereicht. Die Erfahrung der Milchbauern, so die AbL, sei eine ganz andere: Die Milchlieferanten würden erst nach Wochen erfahren, was ihnen die Molkereien als „Restbetrag“ zwischen Molkerei-Einnahmen und –ausgaben für die zuvor gelieferte Milch zahlen. Das Management riesiger Molkereikonzerne, das von Bauern längst nicht mehr kontrollierbar sei, verpulvere die Molkerei-Gewinne für defizitäre Drittland-Exporte statt sie an die Bauern auszuzahlen, erklärt AbL-Sprecher Eckehard Niemann.



Die Bauernverbands-Funktionäre in vielen Molkerei-Gremien würden das alles gegenüber den Bauern schönreden und Strategien für eine preisverbessernde Milchmengen-Regulierung sabotieren.