Das Deutsche Milchkontor (DMK)wird im September einen Grundpreis von 35,0 Cent/kg zahlen. Das sind 2,0 Cent weniger im Vergleich zu August, wie das Unternehmen seinen Mitgliedern jetzt mitgeteilt hat.
Die Begründung des DMK: Bereits Ende des ersten Halbjahres 2014 erfuhr der Weltmarkt ein kurzzeitiges Milch-Überangebot und die Preise für Standardprodukte gerieten unter Druck; ähnliches ist erneut der Fall, zudem gehört DMK zu den zahlreichen Unternehmen in Deutschland und Europa, die vom umfangreichen russischen Importverbot ausländischer Güter betroffen sind.
Das Russland-Embargo hält an. Damit bleiben größere Warenströme weiter blockiert und dieses hat jetzt auch negativen Einfluss auf die mittlerweile laufenden Preisverhandlungen mit dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel.
In Folge des Boykotts können allein die EU-Molkereien mehr als 200 Mio. Kilogramm Käse nicht mehr nach Russland exportieren. Das entspricht ca. 2 Mrd. Kilogramm Rohmilch. Entsprechendes gilt für andere Molkereiprodukte.
Auch wenn sich die genauen Auswirkungen des Einfuhrverbots noch nicht einschätzen lassen, wird die völlige Sperre jedoch sicher zu einer Umlenkung der Warenströme in größerem Umfang führen – vor allem von Käse, Butter und Milchpulver. Das wird die Märkte kurzfristig stören, die in den Segmenten Milchpulver und Butter ohnehin schon vorher unter Druck geraten sind.
Auch wenn noch unklar ist, in welcher Größenordnung und wie lange die Preise nachgeben, abhängig insbesondere von der Neuorientierung der Warenströme, zeigen die laufenden Preisverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel, dass die Auszahlungspreise der deutschen Molkereien unter Druck stehen, schreibt das DMK.
Ungeachtet der aktuellen, temporären Milchmarktstörungen bleibt auf längere Sicht der Trend für Weltmarkt und deutsche Molkereiunternehmen aber nach Einschätzung der Molkerei weiter gut. Die Weltbevölkerung wächst, die Kaufkraft steigt – und mit ihr die Nachfrage nach Milchprodukten, vor allem in vielen asiatischen Ländern.