Die dänische Molkereigenossenschaft Arla verliert zum Jahreswechsel 37 Bio-Milcherzeuger auf einen Schlag im eigenen Land. Die rund 61 Mio. kg Milch entsprechen etwa 18% der dänischen Bio-Milchproduktion. Die Milcherzeuger wollen jetzt an deutsche Molkereien liefern, weil die höhere Preise zahlen. Das berichtet das dänische Fachmagazin „LandbrugsAvisen“.
Die 37 Bio-Milcherzeuger entsprechen etwa 16% der insgesamt 240 dänischen Bio-Lieferanten. Ein Landwirt gab im Interview mit der dänischen Fachzeitschrift außerdem an, dass sich die Milcherzeuger von Arla „diskriminiert“ fühlten. Demnach zahlte Arla deutschen Lieferanten einen höheren Milchpreis als den dänischen Milcherzeugern. In den vergangenen Monaten seien das umgerechnet bis zu 0,05 ct gewesen.
Auf die Proteste der Milcherzeuger habe das Unternehmen nicht reagiert. Daher zogen die Lieferanten jetzt die Konsequenzen und kündigten. An welche Molkerei in Deutschland sie ihre Bio-Milch vermarkten werden, wollten sie nicht verraten.
Für Povl Krogsgaard, stellvertretende Arla-Vorstandsvorsitzende, sind die Kündigungen bedauerlich. In diesem Jahr habe man den Bio-Milchpreis drei Mal um insgesamt 7ct/kg erhöht. Deutsche Molkereien könnten zwar höhere Preise bieten. Diese würden jedoch vor allem auf lokalen ökologischen Absatzmärkten beruhen.
In Europa gibt es laut Krogsgaard einen starken Wettbewerb um Bio-Milch. Die Nachfrage steige aktuell schneller als die Produktion. Vor allem südlich der dänischen Grenzen würden einige Molkereien aktuell und in den kommenden Monaten höhere Preise auszahlen.
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