Der weltweit größte Joghurthersteller Danone muss seine Umsatzziele für das Jahr 2013 nach unten revidieren. Wie der Molkereikonzern mitteilte, belastet die im August dieses Jahres erfolgte Rückrufaktion von Babynahrung in Asien die Geschäftszahlen spürbar. Im dritten Quartal stagnierten die Erlöse mit 5,26 Mrd Euro auf dem Niveau des Vorjahresviertels.



Das ursprünglich vom Unternehmen anvisierte Umsatzplus von mehr als 5 % ohne den Einfluss von Zu- und Verkäufen sowie Wechselkursschwankungen im Jahr 2013 wurde auf maximal 4,5 % bis 5 % nach unten korrigiert. Zugleich werde die Handelsmarge im Gesamtjahr um 0,8 Prozentpunkte zurückgehen und auch bei den Erwartungen an den Cash-Flow müssten Abstriche gemacht werden, teilte Danone mit. An der Frankfurter Börse setzten die schlechten Firmennachrichten den Kurs der Danone-Aktie unter Druck, sie verlor zu Handelsbeginn mehr als 5 % und wurde unter der Marke von 51 Euro notiert.



Für die eingetrübten Geschäftszahlen macht der Molkereikonzern in erster Linie den neuseeländischen Zulieferer Fonterra verantwortlich. Nach dessen Warnung vor möglicherweise gefährlichen Botulismus-Bakterien im Milchpulver hatte Danone Anfang August Babynahrungsprodukte in acht Märkten Asiens aus dem Verkauf nehmen müssen, darunter auch China. Im Nachhinein erwies sich der Verdacht von Verunreinigungen in Milchprodukten als falscher Alarm, der finanzielle Schaden jedoch nicht. Durch die Rückrufaktion und das verlorengegangene Vertrauen sank der Danone-Umsatz mit Babynahrung im dritten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahresquartal um 138 Mio Euro oder 13 % auf nur noch 924 Mio Euro.



Zwar habe sich der Umsatz in der Region wieder belebt, doch blieben die Erlöse weiter unter dem Vorjahresniveau, bemängelte Danone. Den Schaden für den gesamten Jahresumsatz bezifferte der Molkereiriese auf 350 Mio Euro. Zumindest einen Teil davon will er sich von Fonterra zurückholen. Agenturberichten zufolge wurden bereits Schadensersatzansprüche geltend gemacht. (AgE)