Auf der Mitgliederversammlung und Tagung der Export-Union für Milchprodukte in Berlin wurde deutlich: Die deutschen Exportmolkereien und Händler begrüßen den freien Handel mit Produkten auf Basis gegenseitig bekannter Regeln und bestärken die deutsche Politik darin, sich weiter an dem Prinzip „Handel schafft Frieden“ zu orientieren. Das schreibt die Export-Union in einer Mitteilung.
Auch wenn durch das russische Embargo seit rund zehn Monaten die deutschen und europäischen Ausfuhren nach Russland stark zurückgegangen seien, bleibe Russland sowohl für Deutschland als auch für die gesamte Europäische Union perspektivisch ein wichtiger Handelspartner und wesentlicher Absatzmarkt. Umso wichtiger erscheine es daher, dass weiter Gespräche zwischen der russischen und deutschen Seite für ein besseres gegenseitiges Verständnis geführt würden, damit sich mit Ablauf des für ein Jahr ausgesprochenen Embargos neue Handlungsoptionen ergeben könnten.
Handelshemmnisse bestünden aber nicht nur mit Russland sondern auch z.B. mit den USA, einem Dreh- und Angelpunkt des Handels auf dem amerikanischen Kontinent. Die Export-Union heißt daher die Bestrebungen für das Handelsabkommen TTIP mit den USA willkommen und wird sich auf die Politik verlassen, dass die Rechte der deutschen Verbraucher und Unternehmen gewahrt bleiben.
In der am zweiten Tag gemeinsam mit dem Bundesverband Molkereiprodukte (BUMO) durchgeführten Tagung tauschten sich die Teilnehmer dann intensiv zu den aktuellen Marktentwicklungen aus.
Monika Wohlfarth, ZMB, hat die Märkte dabei auf der Seite der Milcherzeugung und Verarbeitung analysiert. Das Exportangebot in den kommenden Monaten werde von der Nordhalbkugel bestimmt und auch wenn das korrigierte Preisniveau die Nachfrage am Weltmarkt stimulieren dürfte, würden aufgrund der Unsicherheit im Handel mit Russland und China bislang noch keine Anzeichen für eine grundlegende Wende am Markt bestehen. Langfristig schätzt sie die Aussichten jedoch unverändert positiv ein.