Peter Guhl, Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft MEG Milch Board, ist sich sicher: Die Andienungspflicht wird bald fallen. Das erklärte Guhl auf dem VLF-Bundesseminar für Milchviehhalter auf dem Hofgut Neumühle.
Das Bundesseminar des Verbandes für landwirtschaftliche Fachbildung (VLF) fand zum 19. mal statt und wurde vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Westpfalz an der Lehr und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle veranstaltet.
Guhl machte in seinem Vortrag deutlich, dass die Andienungspflicht den Wettbewerb unter den Molkereien verhindert. Damit faire Preise für die Erzeuger möglich würden, sei es notwendig diese Verpflichtungen abzuschaffen. Daher forderte er die anwesenden Milchviehhalter dazu auf, sich stärker mit der Vermarktung der eigenen Milch zu beschäftigen. „Ich bin mir sicher, dass die Lieferpflicht abgeschafft wird, die Frage ist nur noch wann“, sagte Guhl. Das Bundeskartellamt sei der gleichen Meinung – das MEG Milch Board habe erste Gespräche mit der Behörde aufgenommen.
Guhl stellte die RoadMap Milch & Markt vor, die eine vertragsgebunde Milchvermarktung fordert. Wichtig sei es, Milchmengen zu steuern und nicht – wie aktuell der Fall – ohne einen Blick auf die Nachfrage immer weiter zu produzieren. Dabei erklärte er, dass die Rolle des Exportes deutlich überschätzt und hochgeredet werde. Zusätzlich verwies Guhl auf die Fallstudie zur Wertschöpfung der Molkereien. Hierbei werde deutlich, dass alleine die Milcherzeuger die Risiken des Milchmarktes abpuffern. Von den Chancen des freien Milchmarktes würden aber nur die Molkereien profitieren.
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