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"Die deutschen Molkereien lassen den Weihnachtsmann nicht hängen"

Derzeit und in den nächsten Wochen kann es im Kühlregal zu Engpässen bei Butter und Käse kommen. top agrar hat bei Dr. Björn Börgermann vom Milchindustrie-Verband nachgehakt.

Lesezeit: 3 Minuten

Derzeit und in den nächsten Wochen kann es im Kühlregal zu Engpässen bei Butter und Käse kommen. top agrar hat bei Dr. Björn Börgermann vom Milchindustrie-Verband nachgehakt.


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Der Handel und das DMK haben informiert, dass es zu Engpässen bei Butter und Käse kommen kann. Wie dramatisch ist die Lage?

Dr. Börgermann: Fetthaltige Produkte wie Butter und Käse erfreuen sich derzeit einer guten Nachfrage – beim Verbraucher, im Export wie auch in der weiterverarbeitenden Industrie. Im Ergebnis steigen dann die Preise. Sorgen um das weihnachtliche Plätzchenbacken wegen zu wenig Butter in den Supermärkten braucht man sich aber nicht machen. Die deutschen Molkereien lassen den Weihnachtsmann nicht hängen.


Was sind die Gründe für den Engpass? Welche Molkerei sind betroffen?

Dr. Börgermann:Insgesamt liegt die Milchanlieferung in Deutschland unter der Menge des Vorjahres. Einige Molkereien berichten über deutlich geringe und andere über leicht höhere Anlieferungen. Daher lässt sich das nicht auf einzelne Molkereien oder auch Regionen allein eingrenzen. Die Milchinhaltsstoffe gehen gleichzeitig entsprechend der jahreszeitlichen Erfahrung etwas zurück. Somit wird derzeit mehr Rohmilch benötigt, um die gleiche Menge Butter oder auch Käse herzustellen.


In anderen EU-Ländern liegt die Milchproduktion deutlich über Vorjahr. Warum kommen der Rohstoff bzw. die Produkte nicht von dort nach Deutschland?

Dr. Börgermann:Nachdem in den ersten acht Monaten von 2016 die Milchmenge in der EU im Mittel um 1,9 % gestiegen ist, lag die Milchanlieferung im August in der EU-28 schätzungsweise um 1,4 % unter Vorjahresniveau. In zahlreichen Ländern war das Milchaufkommen zuletzt niedriger als im letzten Jahr zur gleichen Zeit. Neben Irland und Niederlande liefern nur noch Tschechien, Belgien sowie Rumänien und Slowenien mehr, der Rest in der EU-28 liefert gleich oder zum Teil deutlich weniger, wie Großbritannien.

Ein Teil der Milch aus den Nachbarstaaten wird bestimmt auch seinen Weg nach Deutschland finden. Das hat es aber auch schon immer gegeben. Doch zunächst werden Milch und Milchprodukte in den Herkunftsregionen selbst verwendet.


Wäre es jetzt klug, Mengen aus der Intervention frei zu geben, um Engpässe zu vermeiden?

Dr. Börgermann:In der Intervention liegt viel Magermilchpulver, keine Butter. Aus Magermilchpulver lässt sich keine Butter und nur bedingt Käse herstellen.


Was muss sich ändern, damit solche Situationen künftig verhindert werden?

Dr. Börgermann:Eine Private Lagerhaltung ob mit oder ohne Unterstützung der EU zeigt, dass ein Vorhalten der Butter aus dem milchreichen Frühjahr für den Herbst und Winter immer noch ein bekanntes und bewährtes Vorgehen ist. Seit Wochen werden ja auch Mengen aus der Privaten Lagerhaltung Butter entnommen. Gute Preise und Kontrakte unterstützen natürlich das Vertragsverhältnis und reduzieren die Bereitschaft, Butter und Käse in ggf. attraktivere Exportmärkte abzusetzen.

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