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EDF-Milcherzeuger setzen auf Export

Ein Wachstumspotential für Milcherzeugnisse wird nur noch in Schwellenländern gesehen. In der Diskussion über die moderne Landwirtschaft dürfte auch die Milch stärker in den Fokus rücken.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Wachstumspotential für Milcherzeugnisse wird nur noch in Schwellenländern gesehen. In der Diskussion über die moderne Landwirtschaft dürfte auch die Milch stärker in den Fokus rücken.

 

Die Exportstrategie vieler europäischer Molkereien wird von den Mitgliedern der European Dairy Farmers (EDF), die sich als führende Milcherzeuger sehen, ungeachtet der aktuell sehr niedrigen Erzeugerpreise für ihr Produkt weiterhin als richtig eingeschätzt. Das wurde beim diesjährigen Treffen vergangene Woche in Rostock deutlich. Verwiesen wurde von den EDF-Mitgliedern darauf, dass beim heimischen Verbrauch kein Wachstumspotential mehr gesehen werde. Auch der Präsident des Internationalen Milchwirtschaftsverbandes (IDF), Dr. Jeremy Hill, sieht demgegenüber vor allem in den Großstädten vieler Schwellenländer einen anhaltend steigenden Bedarf an Milch und Molkereiprodukten. Abseits der großen Metropolen wie Peking oder Shanghai ergebe sich auch in anderen Städten ein zusätzlicher Bedarf durch die größer werdende Mittelschicht, erklärte Hill.

 

Gleichzeitig werde die Debatte zur Tierhaltung und modernen Landwirtschaft in Nordwesteuropa, Australien, Neuseeland und den USA anhalten und auch die Milch stärker in den Fokus rücken, prognostizierte der IDF-Präsident. Eine Einschätzung, die auch der Präsident des Thünen-Instituts (TI), Prof. Folkhard Isermeyer, teilt. Er appellierte an die Landwirte, nicht zu lange die Irrationalität der Debatte zu beklagen, sondern sachlich zu reagieren und mit gemäßigten Nichtregierungsorganisationen zusammenzuarbeiten. Die Reaktion vieler Landwirte bestehe bisher darin, die laufende Entwicklung als richtig zu rechtfertigen und die Kritik als unwissenschaftlich abzustempeln.

 

Für die weitere Diskussion erachtet Isermeyer ein Nachhaltigkeitsmonitoring für den Milchsektor als dringend notwendig. Damit könnte die Branche mit zahlengestützten Antworten besser auf kritische Fragen reagieren. Zu dem Monitoring gehörten aber gleichzeitig ein Aktionsprogramm und eine Erfolgskontrolle. Nach Einschätzung von Isermeyer dürften wesentliche Trends aus der Vergangenheit noch eine ganze Weile auch im Milchsektor fortgeschrieben werden. Das betreffe das weltweite Wachstum der Milchproduktion, aber auch den Strukturwandel hin zu größeren Betrieben mit höheren Milchleistungen je Tier und weniger Weidegang. Die guten Betriebe hätten einen deutlichen Expansionspfad im Blick und würden ihre Produktion weiter steigern. Die individuellen Wachstumspläne seien jedoch Teil des Strukturwandels und seien nicht auf die bisherige Gesamtmilchmenge aufzuschlagen, betonte der TI-Präsident.

 

Das aktuelle Milchpreisniveau ist laut Isermeyer eher gelassen zu sehen. Das Tief sei konjunkturell bedingt; es sei nur eine Frage der Zeit bis der Preis wieder steige. Die Milchpreise könnten sich nicht komplett von Getreide und Ölsaaten abkoppeln und diese zeigten nach oben. Wegen der in den nächsten Jahren stärker werdenden Preisschwankungen rät der Wissenschaftler aber zu einem besseren Risikomanagement. Künftig seien auch Tiefs von mehreren Jahren, analog zu anderen landwirtschaftlichen Märkten, möglich. Die Betriebe sollten daher nicht zu unvorsichtig wachsen.

 

 

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