Nach der überraschenden Abkopplung desSchweizer Franken vom Euro im Januar und der darauffolgenden starken Aufwertung der eidgenössischen Währung hat der Milchverarbeiter Emmi jetzt ein Maßnahmenpaket geschnürt, um im internationalen Wettbewerb weiterhin genügend Absatzmöglichkeiten für seine Produkte zu finden.
Wie der Molkereikonzern mitteilt, beinhaltet dieses Paket neben Effizienzprogrammen in den eigenen Betrieben unter anderem Preiserhöhungen für Exportprodukte sowie eine Senkung des Erzeugerpreises für Rohmilch, aus der Ware für ausländische Märkte hergestellt wird. Außerdem will der Konzern Preisverhandlungen mit internationalen Lieferanten führen.
Emmi sieht die eigene Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr deutlich durch den starken Franken beeinflusst; von der Euro-Schwäche seien Ausfuhrumsätze in einer Größenordnung von etwa 400 Mio. sfr (380 Mio. €) betroffen.
Der Molkereikonzern präsentierte auch die Zahlen für das Geschäftsjahr 2014. Demnach konnte Emmi die Umsätze auf den in- und ausländischen Märkten weiter steigern. Die Nettoerlöse lagen mit 3,404 Mrd. sfr (3,23 Mrd. €) um 3,2 % über dem Niveau von 2013. Organisch, also bereinigt um Akquisitions- und Fremdwährungseffekte, erhöhte sich der Gesamtumsatz des Konzerns um 3 %.
Laut Emmi haben alle Produktsegmente des Kerngeschäfts zu dem Erlöswachstum beigetragen. Das gute Ergebnis sei sowohl auf eine Stärkung des Auslandgeschäfts als auch auf die „erfreuliche“ Entwicklung am Heimatmarkt Schweiz zurückzuführen. Die aufgrund des hohen Milchaufkommens in der Schweiz notwendigen Entlastungsexporte für Butter und Milch hätten im ersten Halbjahr 2014 zu hohen Zuwächsen in den Segmenten Molkereiprodukte sowie Pulver und Konzentrate geführt.