Der britische Agrarminister Jim Paice macht sich für eine nachhaltige Lösung für die Probleme in Milchwirtschaft stark. Dazu wird er sich heute mit führenden Vertretern der Supermärkte Asda, Morrisons und The Co-operative treffen. "Wir brauchen wirkliche Veränderungen in der gesamten Branche. Den Supermärkten muss bewusst werden, welche Auswirkungen ihre aggressive Preispolitik hat", zitiert die Zeitschrift "farmers weekly" den Minister.
Bereits Anfang der Woche hatten sich Vertreter der Milchbauern und des Handels auf einen "freiwilligen Codex" geeinigt. Demnach sollen Milcherzeuger zukünftig einfacher und schneller aus Lieferverträgen aussteigen können, wenn sie mit der Preissenkung des Unternehmens nicht einverstanden sind. Zudem müssen die Preissenkungen vorher angekündigt werden.
Nachdem in den vergangenen Tagen bereits mehrere Discounter und Supermärkte angekündigt haben, ihre Auszahlungspreise an die Milchbauern zu erhöhen, ist gestern Asda nochmals nachgezogen. Die Supermarkt-Kette hat den Milchpreis bereits in der letzen Woche um umgerechnet knapp 4 Cent/l erhöht und will jetzt noch einmal um ca. 2,5 Cent nachlegen. Damit bekommen die Milcherzeuger nach Angaben von "farmers weekly" umgerechnet fast 38 Cent/l ausbezahlt.
Ungeachtet dessen gehen die Proteste der britischen Milcherzeuger vor den Molkereien und Supermärkten weiter. So fanden gestern Abend unter anderem in Leeds, Market Drayton und Leicestershire Blockaden statt. Zum Teil musste die Polizei Sitzblockaden der Landwirte auflösen.