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Guhl: Es ist Krise – und niemanden interessiert es

"Der Fokus liegt aktuell auf der Flüchtlingskrise und ihren Auswirkungen. Zudem stehen immer noch dieselben Politiker und Funktionäre in der Verantwortung, die diese Milchkrise mit zu verantworten haben. Mit einer Kurskorrektur tun sich diese immer noch extrem schwer", sagt Peter Guhl von der MEG Milch Board.

Lesezeit: 2 Minuten

Zwei Dinge erschüttern Peter Guhl: Zum einen identifizieren die Auswertungen der MEG Milch Board die aktuelle Krise als eine der schlimmsten der jüngeren Geschichte und zum anderen scheint es kaum jemanden zu interessieren. Verantwortlich dafür sind für den Vorstandsvorsitzenden der MEG Milch Board mehrere Faktoren: „Der Fokus liegt aktuell auf der Flüchtlingskrise und ihren gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen. Zudem stehen immer noch dieselben Politiker und Funktionäre in der Verantwortung, die diese Milchkrise mit zu verantworten haben. Mit einer Kurskorrektur tun sich diese immer noch extrem schwer.“ Das schreibt Guhl in einer aktuellen Pressemitteilung.


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Kurskorrektur heißt aus Sicht der MEG Milch Board: kurzfristig Menge runter! Auf längerfristiger Sicht müssten die Lieferbeziehungen zwischen Molkereien und Erzeugern neu geregelt werden. Für Guhl gehören beide Punkte zusammen.

 

Dennoch ist er davon überzeugt, dass im Jahr 2016 Bewegung in die politische Diskussion kommen wird. Denn das Ende der Krise sei momentan nicht absehbar. Guhl: „Jeder, der bisher darauf gehofft hat, dass sich die Probleme am Milchmarkt von selbst lösen, muss dies jetzt als Illusion akzeptieren. Die Milchmenge steigt, die Nachfrage zieht nicht an, und die Preise fallen weiter!“ Ob das Klimaphänomen El Niño und der Wintersturm Goliath im Süd-Osten der USA daran etwas ändern werden, kann Guhl aktuell nicht abschätzen.


Die EU-Kommission habe laut Guhl aber Werkzeuge in der Schublade, um die Milchmenge kurzfristig zu reduzieren. Und den deutschen Agrarministern liege mit der RoadMap Milch & Markt ein Vorschlag vor, der die Lieferbeziehungen zwischen Molkereien und Erzeugern auf eine tragbare Basis stellen könne.


Die Milcherzeugungskosten betrugen im Oktober 2015 laut Milch Board 44,37 Cent, und der Milch Marker Index liege bei 107 Punkten. Im Vergleich zum Stand im Juli 2015 (108) seien die Milcherzeugungskosten also geringfügig gesunken. Da aber der Milchauszahlungspreis im letzten Vierteljahr auf 29,01 Cent um weitere 0,4 Cent je kg Milch gesunken sei, habe sich die Preis-Kosten-Ratio um einen weiteren Punkt auf 0,65 verschlechtert.


Die Schere zwischen den Kosten und Erlösen ginge für die Milcherzeugungsbetriebe in Deutschland also noch weiter auf. Die Betriebe würden zwar versuchen die fallenden Erlöse durch eine weitere Senkung der Kosten zu kompensieren; da aber auch die Milchauszahlungspreise in Deutschland weiter nachgeben würden, verschlechtere sich ihre ohnehin schon dramatische wirtschaftliche Lage weiter.

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