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Guhl: Krise bleibt in Endlosschleife stecken

Die Folgen der Milch-Krise sind für die Erzeuger katastrophal: Die Preis-Kosten-Ratio, die das Verhältnis zwischen den Milcherzeugungskosten und den realen Milchauszahlungspreisen aufzeigt, ergibt eine Unterdeckung von 46 %. Das ist neues Allzeittief, wie die aktuellen Veröffentlichungen der MEG Milch Board zeigen.

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Die Folgen der Milch-Krise sind für die Erzeuger katastrophal: Die Preis-Kosten-Ratio, die das Verhältnis zwischen den Milcherzeugungskosten und den realen Milchauszahlungspreisen aufzeigt, ergibt eine Unterdeckung von 46 %. Das ist neues Allzeittief, wie die aktuellen Veröffentlichungen der MEG Milch Board zeigen. Die Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung sei damit auf ein dramatisches Niveau ohne Arbeitseinkommen gesunken, wo zudem keine Abschreibungen mehr bedient werden könnten.

 

Da die Milcherzeugung damit ruinös sei, hätten viele Betriebe die Produktion reduziert oder die Milchviehhaltung aufgegeben. Seit Mai 2016 sinkt die Anlieferungsmenge und rutschte im Juni  erstmals unter die Vorjahreslinie. Für Peter Guhl, Vorstandsvorsitzender der MEG Milch Board, beginnt nun eine neue Dimension des Marktversagens: Weil die Molkereien, allen voran das DMK, längerfristig mit hohen Milchmengen zu Schleuderpreisen kalkuliert hätten, diese aber nicht mehr „angedient“ bekommen, komme es nun schlagartig zu Engpässen in der Versorgung mit Butter und Käse. Die Spotmilchpreise in den wichtigsten Erzeugungsländern hätten sich innerhalb von nur drei Monaten verdoppelt. Molkereien, die langfristige Verträge mit dem Handel abgeschlossen hätten, kämen nun zunehmend in Not. Leidtragend seien dann wieder die Milcherzeuger – trotz steigender.

 

Der massive Einbruch der Milchpreise nach dem Quotenende und die missliche Versorgungslage aktuell stehen für Guhl in engem Zusammenhang. Ohne ein regulierendes Mengenelement würden starre Andienungs- und Abnahmegarantien zwangsläufig ins Marktchaos führen. Wären diese zum Quotenende durch schuldrechtliche Verträge mit eindeutigen Mengen- und Preisvereinbarungen ersetzt worden, hätten beide Verhandlungsseiten Planungssicherheit erhalten und die drastischen Ausschläge nach oben und unten wären ausgeblieben. „Erzeuger, Molkereien, Handel und Politik müssen aus dieser Krise lernen“, so Guhl. Er ist sich sicher: Eine Neuregelung der Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien ist unumgänglich. Allen Beteiligten, die das auch ernsthaft wollen, streckt die MEG Milch Board nach eigenen Angaben auch weiterhin die Hand entgegen. Solange dies nicht gelinge, bleibe die Krise in der Endlosschleife gefangen!

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