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"Gut, dass es den Weltmarkt gibt"

Eine Hypothese zur Entwicklung des Milchmarktes nach dem Quotenende von Roland Soßna, Fachzeitschrift molkerei-industrie: "Es reicht längst nicht mehr aus, den Milchsektor isoliert und allein zu betrachten, um zu den richtigen Schlüssen für die künftige Ausrichtung von Erzeugern und Verarbeitern von Milch zu kommen.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Hypothese zur Entwicklung des Milchmarktes nach dem Quotenende 2015 von Roland Soßna, Fachzeitschrift molkerei-industrie:


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"Es reicht längst nicht mehr aus, den Milchsektor isoliert und allein zu betrachten, um zu den richtigen Schlüssen für die künftige Ausrichtung von Erzeugern und Verarbeitern von Milch zu kommen. Vielmehr muss der Horizont auf das Große Ganze gerichtet werden, auf alles, was unter dem Oberbegriff "Commodities" läuft. Die allerwichtigste Richtgröße ist hier der Ölpreis, denn mit ihm, das zeigen zahlreiche gesicherte Korrelationen, bewegen sich im Grunde alle Märkte für standardisierte Agrargüter oder Rohstoffe.


Was viele möglicherweise noch nicht erkannt haben, was aber möglicherweise gravierende Konsequenzen für den Milchmarkt haben könnte, wurde in einem Nebensatz des britischen Branchenberaters John Allen (Kite Consulting) auf dem Jahreskongress des Informationsdienstes Dairy Industry Newsletter am 16. Mai in London deutlich: Die USA werden ab 2016/2017 zunehmend unabhängig von Gas- und Öl-Importen sein. Und der einfache Schluss daraus ist, dass Rohöl und Gas zumindest kurz- bis mittelfristig weniger gefragt sein werden, mit deutlich preisdämpfender Wirkung auf den Weltmarkt. Allen sieht bereits ein Ende für den Höhenflug aller Commoditypreise als mögliche Folge voraus. Was bedeuten würde, dass trotz aller global zu erwartenden Nachfragesteigerungen auch der Preisentwicklung bei Milchcommodities Grenzen gesetzt werden.



Spätestens jetzt darf die Fachwelt wieder auf Nabelschau gehen – denn das Ende der Milchquote fällt zeitlich fast unmittelbar mit dem sehr wahrscheinlichen, temporären, Ende des Ölpreisbooms zusammen. Und noch zwei Faktoren kommen zum Tragen. Das Wachstum der EU-Milcherzeugung, das bis 2020 auf 5,5 bis 6,8 Mio. t veranschlagt wird, wird zur Hälfte in 2015 und 2016 erfolgen. Und der Milchmarktzyklus, der nach mittlerweile einhelliger Auffassung 3,5 Jahre beträgt, kann just in 2014/2015 wieder seine Abwärtsphase einschlagen.



All das wären extrem schlechte Perspektiven, würde es nicht den Weltmarkt geben. Dieser wird sich nach ebenfalls einhelliger Auffassung jedoch weiter aufnahmefähig zeigen, vielleicht umso mehr, je relativ preiswerter fossile Energieträger werden. Bis 2013 wird sich nach Meinung der französischen Großmolkerei Sodiaal sogar ein Defizit von 65 Mio. t ergeben, wenn die Nachfrage auf über eine Milliarde Tonnen gestiegen sein wird, während die Milchproduktion maximal 950 Mio. t erreichen wird.



Alles in allem ist also für die unmittelbare Zeit um das Quotenende durchaus mit Marktverwerfungen zu rechnen. Aber die Märkte werden sich ggf. sehr rasch wieder einpegeln, vor allem wenn man bedenkt, dass die Milcherzeugung in anderen Regionen viel stärker ansteigen wird. Etwa in Indien mit +30 Mio. t (2012 – 2016) oder in China mit +14,5 Mio. t. Dagegen erscheint die Steigerung in der EU fast wie "Peanuts"."

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