Im Raum Cuxhaven waren zwei zehn Monate alte Rinder offenbar Opfer eines Wolfsangriffes. Im Landkreis soll ein Wolfspärchen unterwegs sein. Erste Untersuchungen eines Wolfs-Experten bestätigten den Verdacht des Landwirtes. Das berichtet der NDR in einer aktuellen Meldung im Internet.
Riesige Bisswunden zeichneten die toten Rinderkadaver auf der Weide. Für Landwirt Andreas Müller aus Lamstedt (Landkreis Cuxhaven) stand sofort fest: „Das waren Wölfe.“ Erste Untersuchungen durch den hinzugerufenen Wolfsberater des Landkreises, Olaf Kuball, bestätigte seinen Verdacht: "Ich habe DNA-Proben genommen, die Kadaver untersucht und mir die Umgebung angeschaut. Die Spuren lassen eindeutig auf große, hundeartige Tiere schließen."
Der aktuelle Fall sei wahrscheinlich der erste dieser Art in Niedersachsen. Die Rinder waren mit ihren zehn Monaten schon recht groß und wogen mehr als 250 Kilogramm. Etwa vier Wochen dauert es bis eindeutige Ergebnisse feststehen. Doch schon jetzt sind die Landwirte im Kreis Cuxhaven besorgt. Der Wolf ist zurück in Niedersachsen und jagt jetzt offenbar auch größere Tiere.
Schafswirt Carl Lauenstein meint, es sei nur eine Frage der Zeit bis auch Menschen bedroht werden könnten. Daher müsse die Wolfspopulation eingedämmt werden. "Ich bin dagegen, dass Wölfe hier frei rumlaufen. Es gibt ja genug Gründe, warum wir die Tiere hier früher vertrieben haben."
Naturschützer warnen vor einer Panikmache. Das Bild vieler Menschen vom Wolf stamme aus Märchen und Mythos. Eine wissenschaftliche Diskussion und der Austausch von Landwirten und Politik seien daher wichtig. Man könne die Angst der Landwirte dennoch verstehen, erklärte Britta Habbe vom Wildtiermanagement Niedersachsen. Daher werde aktuell in Niedersachsen an einer Richtlinie zu dem Thema gearbeitet, damit Landwirte mehr Unterstützung bei Präventionsmaßnahmen bekommen.