Auch die italienischen Milcherzeuger leiden unter der aktuellen Milchkrise. Seit dem Ende der Milchquote im letzten Jahr haben in Italien mindestens 15.000 Milchviehbetriebe dichtgemacht, vor allem in den Bergen.
Davon berichtete der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti. Er führt diese Entwicklung vor allem auf den niedrigen Auszahlungspreis zurück. Der Preis für Rohmilch ist den Angaben zufolge von 44 Cent je Liter im März 2014 auf 37 Cent je Liter im März 2015 gefallen und liegt aktuell im Durchschnitt bei 33 Cent.
Den niedrigsten Wert habe die Region Friaul-Julisch Venetien gemeldet, wo aufgrund umfangreicher Importe der Preis auf 30 Cent gedrückt werde, so Coldiretti. Mit den derzeitigen Erlösen lasse sich weder das Futter der Tiere bezahlen noch Arbeit, Ställe, Tiere und Weiden erhalten.
Dem Verband zufolge sind rund 120.000 Arbeitsplätze in der Milchwirtschaft gefährdet. Coldiretti wirft den Molkereien außerdem vor, „einseitig den Preis zu bestimmen“ und die Landwirte mit der Verderblichkeit ihrer Produkte zu erpressen. Gleichzeitig würden billige Halbfertigprodukte importiert, um die Nachfrage in Italien zu decken.
Nicht zuletzt aufgrund des Importembargos Russlands werde der italienische Markt mit Ware überschwemmt. Alle Prognosen und Analysen der EU-Kommission für die Zeit nach der Milchquote hätten sich als falsch erwiesen. Nun aber gebe sich die EU-Ebene unschuldig und delegiere den Handlungsbedarf an die Mitgliedstaaten weiter.
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