Die Anfang vergangener Woche erfolgte Senkung der Käsepreise beim Lebensmitteldiscounter Aldi ist nach Ansicht der Landvolks Niedersachsen nicht durch reale Marktdaten gestützt.
Wie Landvolk-Vizepräsident Heinz Korte betonte, sind weder die Milchanlieferungen gestiegen noch die Rohstoffpreise gesunken; die Rohstofferzeugung liege vielmehr unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Die Käse-Notierungen seien gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 2014 zwar gesunken, zeigten aber eine feste Tendenz. Der „ständige Preiskampf“ stehe „im krassen Gegensatz zu der Forderung nach Nachhaltigkeit sowie mehr Tier- und Umweltschutz“, kritisierte Korte.
Insbesondere Milchviehhalter müssten ihre Produktion langfristig ausrichten und seien nicht in der Lage, kurzfristig auf Marktsignale zu reagieren. Er erwarte vom Einzelhandel „etwas mehr Phantasie, sich bei den Kunden interessant zu machen, als den alleinigen Abwärtstrend bei den Preisen“, so der Vizepräsident.
Auch bei den 10.000 Milcherzeugern in Niedersachsen sei das „Vorpreschen des Discounters“, der mit seinen Preissenkungen häufig den Markt beeinflusse, auf große Kritik gestoßen.