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Milch Board: Reine Betriebskosten werden nicht mehr gedeckt

Mit völligem Unverständnis reagiert die MEG Milch Board auf die Aussage von EU-Kommissar Phil Hogan, dass nur die osteuropäischen Mitgliedstaaten von der aktuellen Krise betroffen seien und mit Hilfe aus Brüssel rechnen dürften.

Lesezeit: 2 Minuten

Mit völligem Unverständnis reagiert die MEG Milch Board auf die Aussage von EU-Kommissar Phil Hogan, dass nur die osteuropäischen Mitgliedstaaten von der aktuellen Krise betroffen seien und mit Hilfe aus Brüssel rechnen dürften. Hogan argumentiere, dass nur die osteuropäischen Länder unterhalb der Erzeugungskosten produzieren und deshalb Unterstützung verdienen. Das Gleiche gelte längst auch für die deutschen Milchviehbetriebe, wie die aktuell veröffentlichten Zahlen der MEG Milch Board belegen würden. Milcherzeugungskosten von durchschnittlich 45,44 Cent pro Kilogramm Milch in Deutschland stünden einem Milchauszahlungspreis von 31,34 Cent (Stand April 2015) gegenüber. Damit liege die Unterdeckung der Kosten in Deutschland bei über 30 Prozent. Der Milch Marker Index weist im April 2015 einen Wert von 109 auf. Er sank im Vergleich zum Januar 2015 um einen Punkt, berichtet die MEG Milch Board in einer Mitteilung.



Angesichts des anhaltenden Tiefs bei den Milchauszahlungspreisen bemühten sich die Milchviehbetriebe um Kostensenkungen. Wie die Preis-Kosten-Ration allerdings belege, mit begrenztem Erfolg. Besonders alarmierend ist für Peter Guhl die Tatsache, dass aktuell sogar die pagatorischen Kosten, also die reinen Betriebskosten, den Milchauszahlungspreis übersteigen. Sie betragen im Bundesdurchschnitt rund 36 Cent pro Kilogramm Milch und würden damit weit über den aktuellen Auszahlungspreisen liegen. Pro Kilo Milch werde kräftig draufgezahlt, geschweige denn Einkommen erzielt. Guhl attackiert Hogan deshalb: "Die Kommission arbeitet mit dem gleichen Datenmaterial wie wir bei der MMI-Berechnung. Sie kennt also die Kosten der Produktion in Deutschland sehr genau."


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Nach dem Gießkannenprinzip jetzt Gelder über die Milcherzeuger auszuschütten, ist für Guhl dennoch nicht der richtige Ansatz. "Die Kommission kann mit Geld nur die Symptome der Krise abmildern, an die strukturellen Probleme am europäischen Milchmarkt wagt sie sich nicht heran." Für Guhl steht fest, dass die Milcherzeuger selbst noch mehr Verantwortung am Markt übernehmen müssen. Die RoadMap Milch & Markt der MEG Milch Board habe die hierfür notwendigen politischen Unterstützungsmaßnahmen bereits im März aufgezeigt. Guhl: "Wir müssen die Politik in den kommenden Monaten davon überzeugen, dass ein liberalisierter Markt Regeln braucht. Flächendeckend in Erzeugergemeinschaften organisierte Milcherzeuger spielen bei der Gestaltung dieser Regeln eine entscheidende Rolle."



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