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Milchquotenende: "Preisrisiken und Preisunsicherheit werden steigen"

Preisrisiken und Preisunsicherheiten werden nach dem Ende der Milchquote weiter steigen und insbesondere im Jahr 2015 sehr ausgeprägt sein. Hierauf verwies Prof. Dr. Holger Thiele von der Fachhochschule Kiel in Osterrönfeld auf der DLG-Wintertagung am Dienstag in Berlin.

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Preisrisiken und Preisunsicherheiten werden nach dem Ende der Milchquote weiter steigen und insbesondere im Jahr 2015 sehr ausgeprägt sein. Hierauf verwies Prof. Dr. Holger Thiele von der Fachhochschule Kiel in Osterrönfeld auf der DLG-Wintertagung am Dienstag in Berlin.


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Seiner Ansicht nach benötigen die Marktteilnehmer im Milchmarkt – Molkereien wie Milcherzeuger - neue Vermarktungsstrategien, um mit höheren Preisschwankungen umzugehen. Ähnlich wie bei anderen Agrarrohstoffen werde dazu in der Zukunft der Umgang mit Milchtermingeschäften gehören. Die Branche habe hier noch einen großen Aufholbedarf. Insbesondere sollten die Marktakteure die Möglichkeiten für neue Kontraktvarianten unter Berücksichtigung von Preisstabilisierungselementen prüfen. Darüber hinaus empfiehlt der Wissenschaftler, zukünftig politische Instrumente für die Krisensituationen im Milchmarkt kritisch auf ihre Eignung zu überprüfen.



Der Warenterminhandel mit Milchprodukten kann für Milcherzeuger ein sehr interessantes Instrument zur Risikosteuerung sein. Davon zeigt sich Johann Kalverkamp von der VR Beratung in Lingen überzeugt. Wie der Berater auf der DLG-Wintertagung erklärte, könnten die Phasen hoher Milchpreise dazu genutzt werden, sich dieses Niveau möglichst weit für die kommenden Liefermonate zu sichern, um so Phasen mit niedrigen Milchpreisen, die teilweise keine Kostendeckung mehr ermöglichen, zu überbrücken. Wer dies beispielsweise konsequent seit Ende letzten Jahres umgesetzt habe, profitiere noch heute von einem Ausgleich für das geringere Milchgeld über die Börse.


Die Kosten für die Absicherung seien dabei moderat. Sie sollten als Investition in das betriebliche Risikomanagement gesehen werden. Während der Absicherung gebe es einige Dinge zu beachten. „Oberstes Gebot dabei ist, die zu Beginn geplante Absicherungsstrategie bis zum Ende durchzuziehen und sich dabei nicht von Emotionen zu Fehlentscheidungen drängen zu lassen“, betonte Kalverkamp.


Wirtschaftlichkeit bleibt angespannt


Die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion wird durch die volatilen Märkte und die steigenden Produktionskosten angespannt bleiben. Davon zeigt sich Johannes Thomsen von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in Blekendorf überzeugt. Selbst den Durchschnittsbetrieben werde es schwer fallen, die volle Entlohnung der Faktorkosten zu erreichen. Die Auswertungen der Beratungsorganisationen und der landwirtschaftlichen Buchführung der wirtschaftlich erfolgreichen und größeren Betriebe in Schleswig-Holstein zeigten, dass es genügend Betriebe gibt, die wirtschaftlich gute Ergebnisse erzielen. „Diese Betriebe werden die Potenziale nutzen und in Zukunft die Milch effizient produzieren. Dabei wird eine hohe Flächen- und Arbeitsproduktivität bei niedrigen Kosten eine wichtige Voraussetzung sein“, erklärte Thomsen.



Für die Milcherzeugerländer mit kleineren Milchviehbetrieben sieht Dr. Gerhard Dorfner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in der intensiverem Zusammenarbeit zwischen Betrieben mit arbeitsteiligen Systemen Chancen, Effizienzgewinne und eine Steigerung der Lebensqualität zu erreichen. Gleichzeitig könnten sich damit Chancen zur oft notwendigen Einkommenskombination eröffnen. Für die größeren Betriebe in Süddeutschland sieht Dorfner in der Weiterentwicklung des Familienbetriebs zum erweiterten Familienbetrieb mit angestellten Mitarbeitern eine große arbeitswirtschaftliche Herausforderung.



Angesichts der Fragestellung, ob die Milchmenge nach dem staatlichen Quotenende unkontrolliert ansteigt, wurde an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft eine Studie zu möglichen Entwicklungen in Bayern nach dem 1. April 2015 erarbeitet. Unter Berücksichtigung der süddeutschen Rahmenbedingungen und der strukturellen Ausgangssituation geht die LfL-Studie in ihrem „wahrscheinlichsten“ Szenario von einem sehr überschaubaren jährlichen Milchwachstum in Höhe von 0,7 % bis 2025 aus, das von einem kontinuierlichen Strukturwandel begleitet wird. „Dabei ist die Milcherzeugung Bayerns geprägt von einem Nebeneinander von Wachstums- und Rückzugsregionen“, betonte Dorfner. „Die bisherigen extrem unterschiedlichen Produktionsentwicklungen in den einzelnen Landkreisen Bayerns werden sich fortsetzen.“

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