Bei den aktuell hohen Preisen für Eiweißfuttermittel lassen sich die Kosten durch den Einsatz von Harnstoff in einigen Rationen senken. Das ergab ein Versuch des Landwirtschaftszentrums Haus Riswick in Kleve.

 

In dem Versuch fraßen zwei Gruppen von je 24 Kühen, 105 Tage lang eine Ration mit bzw. ohne Harnstoffzusatz. Der Harnstoff wurde in den Mais mit einsiliert. Die Kontrollgruppe, die den Mais ohne Harnstoff fraß, erhielt einen höheren Anteil Sojaextraktionsschrot, dafür aber weniger Weizen als die Versuchsgruppe.

 

Bei den aktuellen Preisen liegen die Futterkosten je Kuh und Tag ohne Harnstoff  bei etwa 4,74 € und mit Harnstoff bei 4,57 €. Das entspricht derzeit etwa einer Einsparung von 0,7 Cent je kg energiekorrigierte Milch (ECM).

 

Es wurde kein Einfluss auf die Stabilität der Silagen festgestellt. Sowohl die Silagen mit als auch die ohne Harnstoff hatten leichte Probleme mit Nacherwärmung. Auch auf die Milchleistung hatte der Harnstoff keinen Einfluss (34,2 zu 34,6 kg ECM).

 

Der Harnstoff, der wahlweise als Zukaufsfutter oder als Zusatz bei der Silierung eingesetzt werden kann, soll die Ruminale-Stickstoff-Bilanz (RNB) und damit die Stickstoffversorgung der Mikroben im Pansen anheben. Möglicher Nebeneffekt soll die Lagerstabilität der Silage sein.