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Molkereifusionen auf dem Prüfstand

Durch externes Wachstum über Fusionen und Akquisitionen haben Unternehmen der Molkereiindustrie die große Chance, ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der nationalen und internationalen Konkurrenz zu verbessern. Zu dieser Schlussfolgerung gelangt Prof. Hannes Weindlmaier von der Technischen Universität München in einer ausführlichen Analyse.

Lesezeit: 3 Minuten

Durch externes Wachstum über Fusionen und Akquisitionen haben Unternehmen der Molkereiindustrie die große Chance, ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der nationalen und internationalen Konkurrenz zu verbessern. Zu dieser Schlussfolgerung gelangt Prof. Hannes Weindlmaier von der Technischen Universität München in einer ausführlichen Analyse.


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Nach Einschätzung des Milchmarktexperten wird der Konsolidierungsprozess der Molkereiunternehmen wegen des zunehmenden internationalen Wettbewerbs in Zukunft noch bedeutender werden. Hierfür spreche, dass die notwendige stärkere Ausrichtung auf globale Märkte sowie Maßnahmen zur Steigerung der Wertschöpfung oft umfangreiche Finanzmittel erforderten, die kleine und mittelständische Unternehmen im Normalfall nicht im Alleingang aufbringen könnten, erläuterte Weindlmaier.


Der Wissenschaftler macht in seiner Studie jedoch auch deutlich, dass das Zusammengehen von Unternehmen nicht automatisch Erfolg garantiert und bestehende Risiken nicht unterschätzt werden dürfen. Laut Weindlmaier gelingt vielen konsolidierten Unternehmen die Umsetzung der potentiellen Chancen nicht oder nur mit großer Verzögerung. Vor allem habe sich die häufig erwartete schnelle Verbesserung der Milchauszahlungspreise im Vergleich zu den Wettbewerbern in vielen Fällen als Trugschluss erwiesen. Auch sei der Integrationsprozess ehemaliger Wettbewerber oftmals teurer und nehme längere Zeit in Anspruch, als zunächst erwartet worden sei. Einem professionellen Integrationsmanagement und einem klaren strategischen Konzept kommt daher laut Weindlmaier eine zentrale Rolle für eine erfolgreiche Konsolidierung zu.


Typisches Muster der Fusionen


Seit dem Jahrtausendwechsel hat sich die Zahl der Konsolidierungsvorgänge in der europäischen Molkereiwirtschaft beschleunigt. Einer Auflistung Weindlmaiers zufolge gab es von 2000 bis 2002 im Schnitt jährlich zwei Fusionen oder Akquisitionen. Für das laufende Jahr werden vom Autor bereits 13 Unternehmenszusammenschlüsse genannt.


Bei den bisherigen Konsolidierungsprozessen hat der Milchexperte durchaus typische Phänomene festgestellt: Zunehmend erfolge eine Fusion beziehungsweise Akquisition zwischen Unternehmen, die in ihren jeweiligen Ländern bereits zu den Branchenführen zählten. Beispiele seien das Zusammengehen der Molkereien Friesland Foods und Campina 2008 in den Niederlanden oder die Übernahme der Emmentaler Gruppe Entremont durch Sodial 2009 in Frankreich. Auch die Fusion zwischen Nordmilch und Humana zum Deutschen Milchkontor passe in dieses Bild.


Wissenschaftliche Studien hätten zudem gezeigt, dass genossenschaftliche Unternehmen Konsolidierungsstrategien bevorzugten, die einen möglichst geringen Einsatz von Risiko und Kapitalbedarf erforderten. Es würden deshalb Fusionen bevorzugt. Demgegenüber gingen Kapitalunternehmen stärker ins Risiko und würden mehr Kapital einsetzen; es komme in diesem Bereich deswegen häufiger zu Akquisitionen.


Ein weiterer Trend besteht laut Weindlmaier darin, dass große Unternehmen nicht nur Tochtergesellschaften etablieren, sondern über Joint Ventures und strategische Allianzen mit anderen Molkereiunternehmen weltweite Präsenz anstreben. Beispiel dafür sei die neuseeländische Genossenschaftsmolkerei Fonterra, die über ihre Kooperationen auf allen Kontinenten etwa ein Drittel des Welthandels mit Milchbasisprodukten steuere. Neuerdings engagierten sich aufgrund der guten Wachstumsprognosen sogar branchenfremde Unternehmen wie Coca Cola oder Pepsi im Milchmarkt und hätten über Joint Ventures oder Beteiligungen den Markteintritt geschafft. (AgE)

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