Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus News

Nebelkerzen und Wundertüten

Manch ein Milcherzeuger fühlt sich derzeit verschaukelt – und zwar zu Recht. Denn was die Politik abzieht, ist eine Zumutung sondergleichen. Das schreibt top agrar-Redakteur Patrick Liste in einem Kommentar im aktuellen Heft 7/2016.

Lesezeit: 2 Minuten

Zur Milchpolitik ein Kommentar von top agrar-Redakteur Patrick Liste aus der aktuellen Ausgabe 7/2016.


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Manch ein Milcherzeuger fühlt sich derzeit verschaukelt – und zwar zu Recht. Denn was die Politik abzieht, ist eine Zumutung sondergleichen.

 

Ein Milchgipfel jagt den nächsten – in Brüssel, in Berlin und in den Bundesländern. Immer dabei, die höchste Agrarpolitik-Prominenz. Am Ende steht jedes Mal ein „riesiges Maßnahmenpaket, das die Milcherzeuger unterstützen soll“. Natürlich immer medienwirksam verkauft. Dabei ist das allermeiste weder konkret noch abschließend verabschiedet, oft noch nicht einmal genau definiert.

 

Wer genauer hinsieht, erkennt das Verwirrspiel und die Hinhalte-Taktik der Politiker: Vor allem Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) dreht viele Schleifen. Zunächst lehnte er alle staatlichen Eingriffe in die Milchmenge ab. Dafür bekam er Lob vom Bauernverband sowie den Molkereien. Der BDM und die sechs grünen Länderagrarminister polterten weiter – unterstützt von Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) sowie dem SPD-Vorzeige-Wahlkämpfer Dr. Till Backhaus (Mecklenburg-Vorpommern). Sie drohten mit einer entschädigungslosen Mengenkürzung auf EU-Ebene – wohlwissend, dass sie selbst gar keine rechtliche Handhabe dafür haben. Schmidt ließ sich davon zunächst nicht beeindrucken. Erst nach einer Standpauke seines Parteichefs Horst Seehofer knickte er dann doch ein.

 

Jetzt will auch er staatliche Hilfen an eine Mengenreduktion koppeln und sich auf EU-Ebene für eine Mengenbegrenzung stark machen. Wo das Geld dafür herkommen soll, ist noch unklar. Und eine rechtliche Grundlage dafür gibt es auch noch nicht. Insgeheim hofft Schmidt wohl darauf, dass ihn EU-Agrarkommissar Phil Hogan noch ausbremst. Dann könnte er ihm Schwarzen Peter zuschieben.

 

Der EU-Agrarrat am 27./28. Juni und die Sonder-Agrarministerkonferenz am 15. Juli sollen nun die offenen Fragen klären. Zweifel sind erlaubt. Aber zumindest hat die Politik bis dahin wieder etwas Zeit gewonnen. Die Milcherzeuger stehen so lange weiter im Nebel.

 

Die Politik muss nun endlich ihr Spielchen beenden und ehrlich sagen, wohin sie den Milchmarkt steuern will. Aktuell drängt sich der Eindruck auf, dass sie so lange rumpalavern will, bis die Preiskrise vorbei ist. 2009 war es leider nicht viel anders.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.