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Niedersachsen: Milchgipfel ohne konkrete Lösungen

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) wollte Ende letzter Woche mit einem "Milchgipfel" der Krise der Milchbauern begegnen. Dazu traf er sich mit Vertretern der größten Molkereien im Land. Zu konkreten Hilfen für die Bauern konnten die Gipfelteilnehmer sich aber nicht durchringen.

Lesezeit: 3 Minuten

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) wollte Ende letzter Woche mit einem "Milchgipfel" der Krise der Milchbauern begegnen. Dazu traf er sich mit Vertretern der größten Molkereien im Land. Zu konkreten Hilfen für die Bauern konnten die Gipfelteilnehmer sich aber nicht durchringen, berichtet der NDR.



Es sei ein konstruktives Gespräch gewesen, hätten Meyer und Molkerei-Vertreter nach dem Treffen übereinstimmend gesagt. "Politik und Wirtschaft sind sich einig darin, dass zu viel Milch am Markt ist und deshalb die Preise einen dramatischen Sturz erfahren haben", zitiert der NDR den Minister. "Keine Molkerei hat ein Interesse an niedrigen Auszahlungspreisen für ihre Landwirte." Alle hätten also das gleiche Ziel – mehr als ein konstruktives Gespräch sei bei dem Gipfel trotzdem nicht herausgekommen. Eine Lösung für die Milchkrise sei nur auf europäischer Ebene möglich, auch darin seien die Teilnehmer einer Meinung gewesen. Meyers Wunsch ist, dass Bauern, die weniger Milch produzieren, finanziell entschädigt werden. Es nütze jeoch nichts, wenn beispielsweise nur in Niedersachsen weniger produziert werde. Das hätte am Ende kaum positive Auswirkungen auf den Preis, gibt der NDR die Einschätzung der Gipfelteilnehmer wieder.



Ob eine solche europäische Lösung kommt, sei allerdings fraglich. Die Bundesregierung müsse sich dafür stark machen, forderte Meyer, und zusätzlich über eigene finanzielle Hilfen für die Milchbauern nachdenken. Es werde ja vonseiten der Bauern bereits gehandelt, betonte Thomas Stürtz vom Vorstand des Deutschen Milchkontors. Die Landwirte hätten damit begonnen, die Milchmengen zu reduzieren. Er setze darauf, dass die Märkte sich auch wieder beruhigen.



Ottmar Ilchmann, Milchbauer aus Ostfriesland und stellvertretender Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), ist enttäuscht: „Es kommt langsam, viel zu langsam, Bewegung in die Diskussion um Lösungen der Milchkrise. Es ist ein wichtiger Schritt, dass Minister Meyer die norddeutschen Molkereichefs an einen Tisch geholt hat. Das brutale Höfesterben muss gestoppt werden. Mengen reduzieren statt Bauern ruinieren – daran geht kein Weg vorbei. Das haben auch einige Molkereichefs in dem Gespräch erkannt, die sich durchaus ein Bonussystem für die Rückführung von Mengen vorstellen können. Das ist nach langer Blokadehaltung seitens der abnehmenden Hand zumindest ein positives Zeichen. Dennoch braucht es jetzt um so mehr den Druck auf die Molkereien, dieses auch schnellstmöglich umzusetzen."


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Ilchmann sagt weiter: „Deshalb rufen wir alle Milcherzeuger auf, nicht weiter die Milch zu steigern und den Druck auf die Verantwortlichen in den Molkereien zu erhöhen. Es muss kurzfristig eine koordinierte Reduzierung der Milchmenge geben, sonst werden sich die Preise nicht erholen. Wir Bauern sind bereit dazu. Die Chefs der Molkereien haben jetzt eine hohe Verantwortung. Es ist ihre Pflicht, die Interessen ihrer Lieferanten zu vertreten, statt unsere Milch auf den Exportmärkten zu verramschen. Wir wollen nicht auf eine obligatorische EU-Entscheidung im September warten. Wir werden keine Ruhe mehr geben.“

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