Nach dem Vorbild der Bayern MeG in Süddeutschland gibt es nun auch in Norddeutschland eine Dachorganisation für Milcherzeugergemeinschaften (MeG): Gestern ist auf der Grünen Woche der Startschuss für die neue Norddeutsche Milcherzeugergemeinschaft Nord MeG gefallen.
Dazu haben sieben Milchvermarktungsorganisationen eine gemeinsame Vermarktungsorganisation gegründet, die nahezu 350 Mio. kg Milch bündelt. Die einzelnen Organisationen werden nicht fusionieren, sondern selbstständig bleiben. Nur die Vermarktung der Milch wird aus einem Guss erfolgen.
Vorsitzender der Nord MeG ist Alfred Ritters aus Hittbergen (Niedersachsen). Er erklärte auf einem Pressegespräch, dass die Milchpreise ein absolut unbefriedigendes Niveau erreicht hätten. Hinzu komme, dass sich der Staat mit der EU-Agrarreform von der Preispolitik zur Einkommensstützung der Milchbauern immer weiter verabschieden werde. Die Erlöse am Markt würden also maßgeblich zur Einkommenssicherung der Milchbauern beitragen müssen. In diesem Markt müssten aus seiner Sicht die Milchbauern eine wesentlich bessere Verhandlungsposition einnehmen.
„Das Ziel der Nord MeG lautet, dass die Milch teurer wird und damit die Existenzen der Milchbauern gesichert werden“, sagt Ritters. Es könne nicht so weitergehen, dass einerseits die Produktionskosten ständig ansteigen und andererseits die Erlöse für die Milchbauern fortwährend unter massiven Druck seien. Letztendlich müssten Produktionskostensteigerungen der Milchbauern genauso wie die Kostensteigerungen der Molkereien an den Handel weitergereicht werden.