Im letzten Quotenjahr 2014/15 droht eine Rekord-Überlieferung – bereits jetzt liegt die derzeitige Überlieferung mengenmäßig auf Vorjahresniveau!
Nachdem die deutschen Milcherzeuger bereits 2013/14 so hohe Strafzahlungen leisten mussten wie nie zuvor, hat sich das starke Wachstum der Milchanlieferung in den ersten fünf Monaten des laufenden Quotenjahres fortgesetzt. Nach den verfügbaren Produktionsstatistiken lieferten die Erzeuger 3,7 % mehr Milch ab als im Vorjahreszeitraum. Zwar sind die Fettgehalte etwas niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Die niedrigere Fettkorrektur wirkt sich auf die Quotenbilanz aber kaum aus. Die anteilige Quote wurde um mehr als 4 % überliefert. Mengenmäßig betrachtet sind bislang bereits Überlieferungen in etwa gleicher Höhe aufgelaufen wie im gesamten Quotenjahr 2013/14! Selbst wenn die Milchanlieferung im gesamten Quotenjahr im Schnitt lediglich um 2 % höher ausfiele als im Vorjahr, würden sich die Überlieferungen auf 4 % bzw. auf mehr als 1 Mio. t belaufen.
Der Spielraum Überlieferungen gegen Unterlieferungen zu saldieren wird damit unweigerlich schrumpfen, zumal die Unterlieferungen absolut gesehen voraussichtlich sinken werden. Um die Überlieferungen zu begrenzen, dürfte in der zweiten Hälfte des Quotenjahres kein Wachstum des Milchaufkommens mehr stattfinden. Bei gleichbleibend hohen Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahr würde die Überlieferung sogar noch größer werden.
Die Zahlung der Überschussabgaben wird für Betriebe, die stark überliefern, die Liquidität belasten. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass die Milcherzeugerpreise auf dem derzeitigen Niveau nicht zu halten sind. Die Verwertungen für Butter und Milchpulver sowie für Käse haben in den letzten Wochen deutlich nachgegeben. (ZMB)