Der russische Milchproduzentenverband Sojusmoloko ist über den Rückgang der Milchpreise im Land besorgt. Vor allem wegen der gleichzeitig deutlich gestiegenen Produktionskosten befürchtet Verbandsvorsitzender Andrej Danilenko einen Abbau der Kuhbestände und einen Rückgang der russischen Milcherzeugung um 1 Mio t bis 2 Mio t gegenüber der 2014 produzierten Menge von rund 30,6 Mio t.
Der Verband macht auch die Zollunionspartner Weißrussland und Kasachstan mitverantwortlich. Die russischen Milchproduzenten fordern gemeinsame Maßnahmen zur Sicherung der Marktstabilität. Dazu zählen die Einführung zeitweiliger Abwehrzölle für Milch und Molkereierzeugnisse, die Harmonisierung von Exportpreisen, strengere Kontrollen der vereinbarten Richtmengen im gegenseitigen Handel sowie die verstärkte Bekämpfung von Produktfälschungen durch in- und ausländische Hersteller. Dies machten sie in einem Schreiben an die Regierungsstellen in Minsk und Astana sowie an die Eurasische Wirtschaftskommission (EAWK) Mitte Mai deutlich.
Ein Problem sieht der Verband außerdem bei den unzureichenden Kontrollen der mit pflanzlichen Fetten hergestellten Milcherzeugnisse. Da diese oft als reine Milchprodukte angeboten würden, handle es sich um eine Täuschung der Verbraucher. Zudem umgingen die Importeure auch das Einfuhrverbot für Molkereierzeugnisse aus der EU und der Ukraine. Um die Produktion der „falschen Milchprodukte“ innerhalb der Zollunion einzudämmen, sollte laut Sojusmoloko eine Verschärfung der Strafen und eine Kontingentierung der Einfuhren von Palmöl erwogen werden.
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