Kurz vor dem Ende der Milchquote hat Italien angeregt, dass Milcherzeuger die fällige Superabgabe bei Überlieferung schrittweise abstottern können.
In Italien ist es schon seit Jahren üblich, dass zunächst die Regierung fällige Strafabgaben an die EU überweist. Die Milcherzeuger bekommen kostenloste Kredite und dürfen die Rückzahlungen damit strecken, berichtet die agrarzeitung.
Polen, Luxemburg, Ungarn und Irland sollen den italienischen Vorschlag im EU-Agrarministerrat unterstützen, Frankreich und Deutschland dagegen ablehnen. „Hinsichtlich einer Stundung der Überschussabgabe sehen wir keinen Erfolg versprechenden Ansatz", betonte der deutsche Staatssekretär Robert Kloss. Stattdessen soll sich die EU nach seiner Auffassung lieber nach neuen Absatzmöglichkeiten für Milchprodukte auf den Exportmärkten umsehen.
EU-Agrarkommissar Phil Hogan sieht erste Anzeichen für eine Stabilisierung der Milchpreise in einzelnen EU-Mitgliedstaaten. Die EU-Kommission will die Beihilfen für die private Einlagerung von Butter und Magermilchpulver von Februar bis zum 15. September verlängern.
Belgien forderte im Rat eine Absicherung von Gewinnmargen für die Milcherzeuger. Die heutigen Interventionspreise würden nicht mehr die Kosten der Erzeuger abdecken. Das Vereinigte Königreich sprach sich dafür aus, die Herkunft der Milch in Molkereiprodukten zu kennzeichnen.