Der Mittwoch führte mich nach Borken zur Besamungsstation der RUW. An diesem Tag erhielt ich einen Einblick in einen Bereich der Rinderzucht, den man sicher nicht jeden Tag zu sehen bekommt.
Nach meiner Ankunft in der idyllisch gelegenen Station, wurde ich von Herrn Dr. Ulrich Janowitz in Empfang genommen und in die Strukturen und Aufgaben des Betriebes eingewiesen. Anschließend bekam ich meine Schutzkleidung für den Tag im Bullenstall. Dort durfte ich den Mitarbeitern beim Absamen der Bullen mit einem respektvollen Abstand über die Schultern schauen. Hierbei sprangen die Zuchtbullen auf extra ausgewählte Standbullen, die bei dem Sprungakt sicher still standen.
Das gewonnene Sperma wurde anschließend sofort ins nebenstehende Labor überreicht und auf seine Beweglichkeit, sowie auf die Anzahl der lebendigen Spermien hin untersucht. Nach dem Absamen wurden mir die Zuchtbullen, die die RUW in dieser Station zu bieten hat, mit Rang und Namen vorgestellt. Mein besonderes Interesse lag in der Hornlosgenetik, da ich selbst meine Bachelorarbeit zu diesem Thema geschrieben habe.
Am Nachmittag hielt ich mich im Labor auf. Nach der Untersuchung des am Morgen gewonnenen Spermas wurde es dort verdünnt und in Portionen abgefüllt. Das Sperma wird anschließend vier Stunden im Kühlschrank gekühlt, bevor es im Flüssig-Stickstofftank bei – 176 ° C tiefgefroren wird. Bis zum Versand lagern die einzelnen Portionen in der Station.
Nach einem erlebnisreichen und beeindruckenden Tag verabschiedete ich mich vom Team der Besamungsstation Borken und fuhr nach Münster zurück.
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