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Verschwinden Emmentaler, Sbrinz und Tilsiter bald vom Markt?

Die Schweizer Traditions-Käsesorten Emmentaler, Sbrinz und Tilsiter sind nur durch eine radikale Schließung kleiner Käsereien und durch ein schärferes Markenprofil noch zu retten. Das berichtet das Schweizer Agrarmagazin „Landfreund“ in seiner aktuellen September-Ausgabe.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Schweizer Traditions-Käsesorten Emmentaler, Sbrinz und Tilsiter sind nur noch durch eine radikale Schließung kleiner Käsereien und durch ein schärferes Markenprofil zu retten. Das berichtet das Schweizer Agrarmagazin „Landfreund“ in seiner aktuellen September-Ausgabe.


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Die drei Käsesorten leiden seit Jahren unter der starken Konkurrenz im Käseregal, dem Preisdruck im Detailhandel und an enormen Überkapazitäten bei den Käsereien. Der Absatz und die Preise sinken seit Jahren dramatisch – von 2008 bis 2012 zum Teil um bis zu 20 %. Im letzten Jahr war für die Produzenten von Emmentaler-Milch mit umgerechnet rund 47 Cent pro Kilogramm Milch (58 Rappen*) ein neuer Tiefstand erreicht. Zum Vergleich: Für Vacherin Fribourgeois-Milch gab es dagegen 66 Cent (81,3 Rappen).


Und auch im Detailhandel sind die Einbrüche dramatisch: Tilsiter kostet teilweise nur noch 6,49 € pro Kilogramm (8 Franken), Gruyère dagegen 14,61 € (18 Franken). Diese niedrigen Preise reichten allerdings nicht aus, um konkurrenzfähig zu sein. Im Ausland verloren die Sorten zuletzt deutlich Marktanteile.


"Handel sollte unsere Käse stärker heraus stellen!"


Mittlerweile ist die Existenz vieler Schweizer Milchproduzenten und Käsereien bedroht. Und daran sind auch die Käsehändler wie z.B. Emmi nicht unschuldig, heißt es im Bericht des LANDfreund. Obwohl sie Mitglieder der Sortenorganisationen sind, machen sie den eigenen Käsern und Produzenten mit ähnlichem Käse aus eigener Produktion wie z.B. mit der Marke Kaltbach zunehmend Konkurrenz. Die Sorten bleiben dabei auf der Strecke: „Der Handel setzt sich viel zu wenig für unser Produkt ein. Er müsste mehr für das Marketing tun und die Qualitätsmerkmale unserer Käse stärker heraus stellen!“ kritisiert Christoph Räz von der Emmentaler-Käserei Räz in Uettligen.


Die Branche sucht jetzt dringend nach Lösungen. Doch den Sortenorganisationen sind vielfach die Hände gebunden: Sie haben gegenüber dem Handel zu wenig Macht und für mehr Marketing im In- und Ausland fehlt das Geld. Um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, hat Emmentaler jetzt die Produktionsmenge vorübergehend um 50 % eingeschränkt. Doch das macht vielen Käsereien erst recht zu schaffen, weil die Einnahmen fehlen. Außerdem zweifeln etliche Brancheninsider an der langfristigen Wirksamkeit der Maßnahme, sie fordern stattdessen dringend eine Neuausrichtung der Sorten, ein schärferes Markenprofil und eine radikale Strukturbereinigung bei den Käsereien. Zumal etliche anhaltende Qualitätsprobleme haben und schon heute von der Substanz leben. Marktexperten sind überzeugt: Nur wenn diese Käsereien aus der Produktion aussteigen, werden die zukunftsfähigen Betriebe und auch die Sorten selbst überleben können.


* 1 Schweizer Franken = 100 Rappen


Wechselkurs vom 2. September 2013: 1 EUR = 1,2324 CHF; 1 CHF = 0,8115 EUR

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