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Zuwachs der Milcherzeugung findet aktuell vor allem außerhalb Europas statt

Der sich weltweit abschwächende Anstieg der Milcherzeugung macht deutlich, dass die Erzeuger aufgrund des gesunkenen Preisniveaus bereits mit einer weniger intensiven Produktion reagieren. Das hat der DBV beobachtet und beruft sich auf Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung GmbH (ZMB).

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Der sich weltweit abschwächende Anstieg der Milcherzeugung macht deutlich, dass die Erzeuger aufgrund des gesunkenen Preisniveaus bereits mit einer weniger intensiven Produktion reagieren. Das hat der DBV beobachtet und beruft sich auf Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung GmbH (ZMB).


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So seien im ersten Halbjahr 2015 die weltweite Milcherzeugung im Vergleich zum Vorjahr spürbar weniger gewachsen. In den wichtigsten Exportländern der Welt seien im ersten Halbjahr 2015 immer noch 1,5 Millionen Tonnen Milch mehr als im Vorjahr ermolken worden, wobei der Zuwachs im Wesentlichen aus Erzeugungsregionen in Drittländern gekommen ist.


Gerade der starke Milchmengenzuwachs außerhalb Europas zeige, dass eine einseitige Begrenzung oder Reduzierung der europäischen oder deutschen Milcherzeugung ohne wesentlichen Preiseffekt für die deutschen Milcherzeuger bleiben dürfte. Einer marktpolitisch verordneten Produktionsbeschränkung erteilt der DBV daher erneut eine Absage.


Vor einem Jahr betrug das weltweite Wachstum nach ZMB-Angaben noch 5,9 Millionen Tonnen. Dies ist aus Sicht des DBV ein klares Indiz dafür, dass weniger das Auslaufen der Milchquote, sondern in erster Linie die höheren Milcherzeugerpreise des Jahres 2014 die Erzeugung forciert haben. Der Blick auf die größten Milcherzeugerländer der Europäischen Union bestätigt dies.


Der DBV weist darauf hin, dass die EU-Länder im ersten Halbjahr dieses Jahres ihre Milchproduktion insgesamt um nur 0,5 Prozent ausgeweitet haben. Deutschland und Frankreich blieben im gleichen Zeitraum als europäische Haupterzeugerländer sogar hinter ihrer Vorjahresmenge zurück (minus 0,9 Prozent). Auch nach dem Auslaufen der Milchquote wurde die Produktion in diesen Regionen kaum intensiviert. In Deutschland liegt die Milchproduktion seit dem 1. April 2015 in der Summe nur 0,1 Prozent über dem Vorjahresniveau (Stand: 28. August 2015).


In der aktuellen Marktsituation verschärfen der russische Importstopp und die unbefriedigende wirtschaftliche Entwicklung in China die Preissituation der Milcherzeuger. China als weltweit mit Abstand wichtigster Importeur von Voll- sowie Magermilchpulver hat im ersten Halbjahr 2015 56 Prozent weniger Vollmilchpulver und 28 Prozent weniger Magermilchpulver importiert. Auch Russland tritt auf den Weltmärkten mit einer geringeren Nachfrage auf. Der im Jahr 2014 wichtigste Importeur von Butter und Käse hat im ersten Halbjahr 2015 jeweils 58 Prozent weniger auf den Weltmärkten nachgefragt. Für die Europäische Union ist der russische Markt seit dem Erlass des russischen Embargos auf europäische Lebensmittel im August 2014 sogar bis vorerst August 2016 komplett weggebrochen.


Es ist laut DBV davon auszugehen, dass die schwachen Milchauszahlungspreise die Milcherzeugung aufgrund notwendiger Kosteneinsparungen weiter dämpfen werden. Dazu werden auch die ungünstigen Witterungsbedingungen in den Sommermonaten und die damit verbundenen hohen Futterkosten beitragen. Auch die USA rechnen mit einem geringeren Wachstum für das aktuelle Jahr. In Neuseeland hat die Molkereigenossenschaft Fonterra ihre Mengenprognose bereits um zwei Prozent nach unten angepasst.


Der Bauernverband erneuert seine Forderung, neue Exportmärkte zu erschließen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Milchwirtschaft auch in schwierigen Marktphasen zu sichern. Die aktuelle Marktlage liegt insbesondere in einer weltweit schwachen Nachfrage begründet. Ferner dürfen die wirtschaftlichen Folgen des politischen Konfliktes mit Russland nicht auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden.  

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