Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

ife: 2016 dreht der Markt – nur wann ist fraglich

Ende Mai dürften die Milchmengen in der EU sinken. Wenn gleichzeitig die Nachfrage wächst, dürften die Preise wieder anziehen – am schnellsten für Butter und Magermilchpulver, verzögert für Flüssigprodukte und Käse. Auch die Erholung der Milcherzeugerpreise wird noch einige Zeit dauern, schätzt das ife-Institut.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit relativ niedrigen Preisen muss die Milchwirtschaft auch 2016 noch einige Zeit rechnen. Das Angebot wird in der Europäischen Union voraussichtlich erst im Frühjahr 2016 langsamer wachsen und im weiteren Verlauf auch sinken. Entscheidend ist jedoch, wann die Nachfrage am internationalen Markt es wieder schafft, das über den Bedarf des Binnenmarktes hinaus gehende Angebot aufzunehmen. Nachdem wann auch immer dieser Wendepunkt erreicht sein wird, werden sich die Preise mit unterschiedlichem Tempo in den einzelnen Marktsegmenten erholen. Davon gehen Erhard Richarts und Holger Thiele vom ife Institut für Ernährungswirtschaft in Kiel aus.


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

In einer aktuellen Markteinschätzung schreiben sie weiter: "Ende Mai setzt dann voraussichtlich mit dem saisonalen auch ein zyklischer Rückgang der Milchmengen in der EU ein. Erst dann könnte ein kaum noch wachsendes oder sogar sinkendes Angebot bei gleichzeitig wachsender Nachfrage ein verändertes Marktgleichgewicht und damit festere Preise zur Folge haben.


Falls es dazu kommt, wird sich dies am schnellsten auf die Preise von Butter und Magermilchpulver auswirken, auch in der EU. In den Märkten für Flüssigprodukte und Käse könnte die Erholung der Preise noch einige Zeit dauern, ebenso bei den Milcherzeugerpreisen. Denn es kann vermutet werden, dass viele Molkereien in den vergangenen Monaten mehr ausgezahlt als sie an den Märkten eingenommen haben und bei einer günstigeren Marktlage die Rohstoffkosten diesen Einnahmen anpassen werden.


Unter 30 ct/kg bewegten sich im Mittel in Deutschland die Milchpreise in den vergangenen Jahren von Dezember 2008 bis Juni 2010, immerhin während 17 Monaten. Danach waren es drei Monate im Sommer 2012, aber jetzt zieht sich das schon seit Mai 2015 hin, wobei es sicher großer Anstrengungen bedarf, Anfang 2016 das niedrige Niveau vom Herbst überhaupt zu halten.


Die für später vermutete Erholung ist auch ohne die Rückkehr Russlands an den EU-Markt denkbar. Das Embargo wird, auch wenn es bald aufgehoben werden sollte, Spuren in Form einer gegenüber früher deutlich verringerten russischen Nachfrage hinterlassen.


Ob Chinas Einfuhrbedarf wieder in die Größenordnungen von 2014 hineinwächst, muss sich noch zeigen. Es wird wichtigster Kunde am internationalen Markt bleiben, trotz großer Anstrengungen zum Ausbau der heimischen Milchproduktion. 2015 Jahr wurden mehr Konsummilch, Butter, Käse und Produkte für Kindernahrung eingeführt, was aber den Rückgang bei Milchpulvern nicht kompensieren konnte, wenn man diese auf benötigte Milchmengen zurückrechnet.


Dafür, dass sich 2016 die Marktlage drehen könnte, sprechen auch die Daten über Bestände. Vergleicht man die Lagerbestände an Butter und Magermilchpulver in der EU und den Vereinigten Staaten, so sind diese deutlich niedriger als im Jahr 2009, mit dem die derzeitige Lage oft verglichen wird. Daher gilt: Volatile Märkte sorgen immer mal wieder für überraschende Entwicklungen, und solche hat es in den vergangenen Jahren bekanntlich auch am Milchmarkt gegeben.


Nicht sicher ist die für Mitte 2016 vermutete Wende. Andererseits ist ebenfalls nicht auszuschließen, dass sie schon früher eintritt, was aber dann eher von der Entwicklung der internationalen Nachfrage als der des Angebotes herrühren würde. Erfahrungsgemäß braucht es dann einige Zeit, bis sich alle Abnehmer am EU- Binnenmarkt von den Argumenten für höhere Preise überzeugen lassen."

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.