Peressigsäure weist die beste Desinfektionsleistung aller in Ökobetrieben zugelassenen Mittel auf. Das haben Wissenschaftler im Rahmen einer interdisziplinären Studie zur ökologischen Ferkelerzeugung des "Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft" (BÖLN) nachgewiesen, meldet der Auswertungs- und Informationsdienst für die Landwirtschaft (aid). Ökologische Ferkelerzeuger können nur auf eine begrenzte Zahl zugelassener Mittel und Verfahren zurückgreifen.
Ein Vorteil der Peressigsäure ist, dass sie auch bei Temperaturen unter 10 °C noch sehr reaktionsfreudig und damit wirksam bleibt. Gerade für Biobetriebe mit Außenhaltung spielt dieses Kriterium eine wichtige Rolle. Für die Praxis empfiehlt sich der Einsatz in Form eines Aufschäumers. Damit lassen sich auch feste Schmutzschichten aufweichen und der Anwender sieht, welche Flächen bereits behandelt sind.
Elektroaktiviertes Wasser, dessen Wirkung auf Salzzusätzen beruht, erwies sich dagegen als wenig effektiv. Da bei der Anwendung auch giftige Chlorverbindungen entstehen, wurde dieses Verfahren als besonders kritisch betrachtet. Eine gute Keimreduktion zeigte dagegen die Heißwasser-Dampfdesinfektion. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten rechnet sich dieses Verfahren allerdings nur für große Betriebe. Eine preiswertere, chemikalienfreie Alternative ist das Abflammen. Die Keimreduktion war in der Studie aber weniger erfolgreich als erwartet. Hinzu kommt, dass das Verfahren sehr zeitaufwändig ist und damit für die Praxis kaum in Frage kommt.
Weitere Informationen unter www.aid.de