Das Bundeshybridzuchtprogramm (BHZP) blickt im 4. Quartal 2009 auf eine spürbar verbesserte Absatzlage zurück. Dies teilte der Geschäftsführer Dr. Conrad Welp jüngst anlässlich einer BHZP-Strategietagung in Westfalen mit. So wurden gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres 109 Neukunden mit BHZP-Zuchttieren beliefert. Mit einem Plus von 11,5 % sei dies der stärkste Kundenzuwachs seit 3 Jahren. 35 % der Neukunden kommen aus Nordrhein-Westfalen. In dieser Veredelungsregion hatte BHZP in den letzten Jahren erhebliche Marktverluste hinnehmen müssen. 25 % der Neuzugänge kommen aus Weser-Ems, und 40 % verteilen sich auf Nordost- und Süddeutschland. Die durchschnittliche Betriebsgröße der Neukunden liegt bei rund 300 Sauen, so dass BHZP bei 40 % Remontierung - auf das Gesamtjahr hochgerechnet - ein Absatzplus von 13.000 bis 15.000 Jungsauen erwartet.
Der Anteil der vermarkteten "db.Classic"-Sauen liegt mittlerweile wieder bei 35 bis 40 %, während der Anteil der "db.Naïma"-Tiere von zwischenzeitlich 75 bis 80 % auf derzeit 60 bis 65 % zurückgegangen ist. Die steigenden biologischen Leistungen der BHZP-Genetik, insbesondere der lebend geborenen und abgesetzten Ferkel, führen im Ergebnis zu einem deutlich steigenden Interesse der Ferkelerzeuger an BHZP-Jungsauen. Im Wettbewerb der Endprodukteber zur Erstellung marktkonformer Mastschweine hat der db.77-Eber seine herausragende Position festigen können. Mehr als 1.000 db.77- Eber stehen auf Besamungsstationen und ebenso viele in Ferkelerzeugerbetrieben. Bei einem derzeitigen Sauenbestand von 2,2 Mio. in der Bundesrepublik und 80 % Besamungsanteil, stammen etwa 20 % aller in Deutschland geborenen Ferkel vom db.77-Eber ab, der damit nach BHZP-Einschätzung als Systemeber eines Zuchtprogrammes seine Führungsposition im Markt dokumentiert.
Die unternehmenseigenen Besamungsstationen konnten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, entgegen dem Trend in der Sauenhaltung, ein Plus von 8,1 % im Kerngebiet Nord- und Ostdeutschlands erzielen. Hierbei ist das Absatzvolumen der Besamungsstation Wilsum, die seit Anfang des Jahres vom BHZP zusätzlich betrieben wird, noch nicht eingerechnet.