Um die Ernährung auch in Zukunft weltweit sicherstellen zu können, hält der Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn, Prof. Joachim von Braun, erhebliche Produktivitätssteigerungen in der Landwirtschaft für erforderlich. Das hat der Wissenschaftler vergangene Woche in seinem Referat „Ernährungssicherheit - auch eine Frage von Konsum und globalen Lebensstilen“ auf der 3. Bonner Konferenz für Entwicklungspolitik deutlich gemacht.
Mit Blick auf Nahrungsgewohnheiten wies von Braun darauf hin, dass sich die Welt immer ähnlicher werde, je urbaner die Menschen lebten. Dennoch gebe es weiterhin Unterschiede zwischen Arm und Reich. Beispielsweise sei der Fleischkonsum weiterhin einkommensabhängig und liege in Deutschland fast beim Maximum, was der Wissenschaftler als „unrühmlich“ bezeichnete. „Der Fleisch- und Fettkonsum reagiert aber auf den Preis“, stellte der Bonner Professor fest und sprach damit Lenkungsmöglichkeiten an. Wenn der Preis um 10 % steige, gehe die Fleischnachfrage um 8,5 % zurück. Von Braun brachte in diesem Zusammenhang die Einführung einer Fettsteuer nach dänischem Vorbild ins Gespräch. (AgE)
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