Die niederländische Interessengemeinschaft der Schweinehalter (NVV) will auf europäischer Ebene für eine Produktionsquote eintreten, um die Schweinefleischerzeugung zu regulieren. Nur auf diese Weise sei ein besserer Erzeugerpreis möglich, so der NVV-Vorsitzende Wyno Zwanenburg. Konkret äußerte die NVV den Wunsch, regelmäßig eine europaweite Preisabsprache zwischen Erzeugern und Abnehmern unter der Leitung und Aufsicht eines Markt-Managers durchzuführen. Die Interessensvertretung fordert auch das Kartellrecht so anzupassen, dass es für die Erzeuger möglich wird, Preisabsprachen im Rahmen von Partnerschaftenzu treffen. Voraussetzung dafür ist dann auch, dass die EU-Grenzen für billiges Fleisch beispielsweise aus den Mercosur-Ländern (Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay) geschlossen werden.
Laut NVV-Präsident Wyno Zwanenburgist der Wunsch nach einer Produktionsregulierung und –beschränkung zum ersten Mal auch in Deutschland und Dänemark spürbar. „In unseren jüngsten Beratungen mit anderen Organisationen wurde diese Möglichkeit erstmals ernsthaft diskutiert“, so Zwanenburg. Seiner Meinung nach ist die Produktionsquote eine Voraussetzung, um zu einer besseren Position in Preisverhandlungen zu kommen.
Die ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. schließt sich der Forderung der NVV nach Produktionsquoten nicht an.
„Grundsätzlich müssen und dürfen Alternativen diskutiert werden, jedoch sobald es dabei um politische Eingriffe in die Schweineproduktion geht, bekommen wir als Interessenvertretung der marktorientierten Schweinehalter Bauchschmerzen.“ macht ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack deutlich. Die ISN stehe weiterhin für den freien Markt ohne Quoten. (rk)