Brasilien hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Schweinefleisch ins Ausland verkauft und musste deshalb einen spürbaren Rückgang der Exporterlöse verkraften. Wie aus Statistiken des brasilianischen Schweine- und Exportverbandes (ABIPECS) hervorgeht, belief sich die Ausfuhrmenge 2013 auf 517.333 t Schlachtgewicht (SG); das waren 11,0 % weniger als im Vorjahr. Während der durchschnittliche Exportwert einer Tonne Schweinefleisch mit 1.944 € zwar um gut 2 % über dem Vorjahresniveau lag, gingen die Ausfuhrerlöse wegen einer deutlichen Verringerung der Handelsmengen um 9,1 % auf 1 Mrd. € zurück.
Verantwortlich für das schwächere Ergebnis war unter anderem der Absatzrückgang in der Ukraine: Wurden dorthin 2012 noch fast 139.000 t geliefert, war es im vergangenen Jahr mit 68.200 t nur noch knapp die Hälfte. Dies bescherte den brasilianischen Exporteuren eine Umsatzeinbuße von 125 Mio. €, weil auch nach Aufhebung der zwischenzeitlichen Marktsperrung der Absatz nicht wieder richtig in Schwung kam.
Weiteres Sorgenkind waren die stark rückläufigen Ausfuhren nach Argentinien, die 2013 mit knapp 12.000 t ebenfalls um etwa 50 % unter dem Vorjahresniveau blieben. Auch hierfür waren Handelsstreitigkeiten und Einfuhrrestriktion der Grund.
Im Geschäft mit Russland konnte dagegen ein Ausfuhrplus von 6,2 % auf fast 135.000 t verbucht werden, da die dortigen Importeure nach der Sperrung von konkurrierenden Lieferanten aus den USA und der EU zumindest in Teilbereichen auf brasilianische Herkünfte auswichen. Russland wurde dadurch zum wichtigsten Abnehmer für die Exporteure vom Zuckerhut. Deutlich zugenommen haben auch die Schweinefleischlieferungen nach Angola und Uruguay, die jeweils um rund 10 % zulegten. Hongkong als zweitwichtigster Kunde kaufte im vergangenen Jahr 121.250 t brasilianisches Schweinefleisch; das waren 2,8 % weniger als im Vorjahreszeitraum.
Gute Aussichten für das neue Jahr
Für das laufende Jahr geht ABIPECS wieder von steigenden Exporten aus. Die Absatzorganisation schätzte die Ausfuhrmenge zuletzt auf 590.000 t; das wären rund 14 % mehr als 2013. Die Marktöffnung für brasilianisches Schweinefleisch in Japan, Südkorea und voraussichtlich in Südafrika, die global steigende Nachfrage und nicht zuletzt der abgewertete Real sollen 2014 zum Exportplus beitragen. (AgE)