Bei einer Tagung Anfang letzter Woche in Wörlitz haben die agrarpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktionen in den Landtagen gemeinsam die „Wörlitzer Resolution“ verabschiedet. Bezüglich des Themas Tierwohl und Tierproduktion äußern sie sich wie folgt:
„Der Respekt vor der Schöpfung gebietet einen angemessenen Umgang mit dem Mitgeschöpf Tier. Die Haltung von Nutztieren soll sich daher zuvorderst am Tierwohlorientieren. Der Generalverdacht gegen „große“ Tierhaltungsbetriebe wird von uns abgelehnt, denn eine moderne Tierhaltung ist mit Tierschutzanforderungen durchaus in Einklang zu bringen. Hingegen ist jeder Verstoß gegen bestehende Tierschutzvorschriften mit den Mitteln des Rechtsstaates konsequent zu sanktionieren – nicht zuletzt um den guten Ruf der gesamten Wertschöpfungskette zu wahren.
Wir begrüßen öffentlichkeitswirksame Maßnahmen wie den Tag des offenen Hofes und andere Aktionen. Verbraucherinnen und Verbraucher, die zunehmend keinen direkten Zugang zur Landwirtschaft haben, ist es so möglich, direkte und unverfälschte Einblicke in die moderne Landwirtschaft zu gewinnen.“
Darüberhinaus, so die CDU/CSUler, seien Verbraucher und der Lebensmitteleinzelhandel in der Verantwortungdie von den Tierhaltern über das gesetzliche Mindestmaß des Tierwohls hinaus geleisteten Investitionen angemessen zu vergüten.
Die weitere Förderung von tiergerechten Ställen im Rahmen der Agrarinvestitionsförderprogramme solle sich an wissenschaftlichen Kriterien orientieren. Da beispielsweise ein neuer Stall in der Regel eine deutliche Steigerung für das Tierwohl mit sich brächte, halten die Unionsagrarler an der Privilegierung von landwirtschaftlichen Gebäuden im Außenbereich fest. Die Vorbehalte gegen Stallbauten würden sie nicht durch die Einführung eines Verbandsklagerechts für Tierschutzverbände unterstützen, da es nicht zu mehr Tierwohl führen würde, sondern für das Durchsetzen von Einzelinteressen missbraucht werden könnte.
Um einem Anstieg der Antibiotikaresistenzen zu vermeiden, sollte gemäß der Wörlitzer Resolution ein Förderprogramm auf Bundesebene geprüft werden. Gleichzeitig gelte es auch die Humanmedizin mit einzubeziehen.