Die Absatzmöglichkeiten für deutsche Fleischexporteure sind in Asien in diesem Jahr so gut wie nie zuvor. Allein China hat im ersten Halbjahr mit 1,4 Mio. t doppelt so viel Ware am Weltmarkt gekauft wie im Vorjahreszeitraum, schreibt die Lebensmittelzeitung. Hauptgrund für den Import-Boom sei das nach wie vor niedrige Inlandsangebot. Insbesondere die sogenannten „Chen-Artikel“ wie Öhrchen, Pfötchen und Schweineschnauzen laufen gut. Wie die Lebensmittelzeitung darüber hinaus berichtet, will vor allem Tönnies zusätzlich in Exportkapazitäten investieren, um die gestiegene Nachfrage dauerhaft decken zu können. Bei Westfleisch und Vion halte man sich hingegen mit zusätzlichen Investitionen in Exportkapazitäten zurück, heißt es.
Experten der niederländischen Rabobank erwarten unterdessen, dass der chinesische Einfuhrbedarf auch im Jahr 2017 groß bleibt. Der Asien-Boom dürfte deshalb für nachhaltig stabile Marktpreise in Europa sorgen. „Chinas Importhunger sichert die Margen der europäischen Veredler maßgeblich“, so Albert Vernooij, Marktexperte der Rabobank. In diesem Jahr wird China voraussichtlich erstmals über 2 Mio. t Schweinefleisch importieren, so die Schätzung.