Die Schweinepreise in China erklimmen immer neue Rekordhöhen, doch nun will die Regierung den Preisauftrieb begrenzen. Wie das chinesische Landwirtschaftsministerium mitteilte, sollen vermehrt Lagerbestände von gefrorenem Schweinefleisch auf den Markt gebracht werden, um das Angebot zu vergrößern. Nach Angaben des Handelsministeriums wurden seit Dezember 2015 in zwölf Regionen beziehungsweise Städten bereits insgesamt 150.000 t ausgelagert. In der Hauptstadt Peking hat die Stadtverwaltung entschieden, ab Anfang Mai bis zum 4. Juli gut 3 Mio. kg Schweinefleisch aus Staatsbeständen auf den Markt zu bringen. Zudem sollen Schlachtbetriebe eine Prämie erhalten, wenn sie ihren Ausstoß erhöhen.
Bisher haben aber weder die Auslagerungsmaßnahmen noch die kräftig steigenden Schweinefleischimporte, die sich im ersten Quartal 2016 im Vorjahresvergleich fast verdoppelt haben, die Preishausse stoppen können. Ende April wurden für Schlachtschweine je Kilogramm Lebendgewicht im Schnitt erstmals mehr als 2,70 € gezahlt; umgerechnet in Schlachtgewicht entsprach das etwa 3,46 Euro/kg. Seit Jahresbeginn ist der Schlachtschweinepreis um 17 % gestiegen binnen Jahresfrist sogar um 50 %. Im März 2016 mussten die chinesischen Verbraucher im Vergleich zum Vorjahresmonat bei ihrem Schweinefleischeinkauf gut 28 % tiefer in die Tasche greifen. Grund für die Teuerung ist der rückläufige Schweinebestand, wodurch das Angebot verknappt wird. Nach Auffassung der Regierung dürften die hohen Erzeugerpreise jedoch dazu führen, dass die Landwirte wieder mehr Schweine einstallen und sich die Verfügbarkeit wieder verbessert. Doch müsste dafür erst wieder die Sauenherde aufgestockt werden, so dass vor 2017 laut Analysten kaum mit einer größeren Schweineproduktion zu rechnen ist.