Dänemarks Landwirte haben im vergangenen Jahr in ihren Ställen mehr Antibiotika verwendet als 2011. Wie das Nationale Lebensmittelinstitut der Technischen Universität Dänemark (DTU) vergangene Woche berichtete, nahm der Einsatz in der Nutz- und Masttierhaltung 2012 gegenüber dem Vorjahr um rund 4 % zu. Die DTU weist allerdings darauf hin, dass die Verbrauchszahlen insbesondere im Tierbereich in den letzten Jahren aufgrund politischer Entwicklungen und Eingriffe des Gesetzgebers relativ stark schwankten.
Der jüngste Anstieg geht nach Angaben des Lebensmittelinstituts vor allem auf das Konto der Schweinehaltung, auf die in Dänemark gut drei Viertel der Antibiotikaverwendung im gesamten Nutztierbereich entfallen. Hier stieg die Einsatzmenge 2012 um 6 %. Die DTU schreibt dies der im Dezember 2010 erfolgten Einführung des „Gelbe-Karte-Systems“ zur Reduzierung der Antibiotikaverwendung zu. Das Warnsystem habe 2011 tatsächlich für einen deutlichen Rückgang des Medikamenteneinsatzes gesorgt, der aber durch Nachholeffekte im darauffolgenden Jahr dann teilweise unterlaufen wurde. DTU-Wissenschaftlerin Vibeke Jensen Frøkjær betonte jedoch, dass die Verwendung antibakterieller Medikamente in der dänischen Nutz- und Masttierhaltung im internationalen Vergleich insgesamt sehr niedrig ausfalle. Der Anstieg in der Schweinehaltung müsse gleichwohl mit Blick auf die mögliche Verbreitung multiresistenter Keime im Auge behalten werden. (AgE)