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Discount-Angebot zwingt immer mehr Fleischereien zur Aufgabe

Dem Fleischerhandwerk macht die Konkurrenz der Discounter zunehmend zu schaffen.

Lesezeit: 3 Minuten

Dem Fleischerhandwerk macht die Konkurrenz der Discounter zunehmend zu schaffen. Wie der Deutsche Fleischerverband (DFV) in einem Kapitel in seinem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2012/2013 laut Lebensmittelzeitung berichtet, profitieren vor allem die Discounter vom steigenden Preistrend der Verbraucher: Immer mehr Menschen kaufen Fleisch und Wurst an den häufig günstigeren Selbstbedienungstheken der Discouter.


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"Damit einher ging ein sichtbarer Rückgang der an Bedienungstheken des Lebensmitteleinzelhandels und des Handwerks eingekauften losen Ware", zieht der DFV Bilanz. Immerhin bedienten die Discounter im vergangenen Jahr 28,3 % der Mengennachfrage nach Rotfleisch, 51,1 % der Nachfrage nach Geflügelfleisch und 43,6 % der Nachfrage nach Fleischwaren und Wurst.


Mehr als 4.000 Fleischereien schlossen in den letzten zehn Jahren


Diese Hinwendung der Verbraucher zu Discount-Angeboten hat das Fleischerhandwerk 2012 noch drastischer als in den vorangegangenen Jahren zu spüren bekommen. Gab es vor zehn Jahren noch rund 18.800 Betriebe, waren es im vergangenen Jahr nur noch etwa 14.400.


Im vergangenen Jahr hat sich der langfristig zu beobachtende Abschmelzungsprozess sogar noch beschleunigt, wie der DFV konstatiert. 2012 standen 1.301 Stilllegungen 704 Betriebsgründungen gegenüber. Damit ist die Anzahl der selbständigen Betriebe um 597 zurückgegangen, davon 369 in der ersten Jahreshälfte. Von Januar bis Juni 2013 sind in der Gegenüberstellung von Gründungen und Schließungen per Saldo bereits 448 Betriebe aus dem Markt ausgeschieden.


Auch Filialen werden weniger


Während im vergangenen Jahrzehnt eine fortschreitende Filialisierung dazu beitrug, den Trend zu weniger Betrieben zumindest zum Teil zu kompensieren, wird derzeit das Filialnetz durch Schließung weniger rentabler Verkaufsstellen gestrafft und optimiert. Bundesweit wurden Ende des vergangenen Jahres 9.785 fleischerhandwerkliche Filialen gezählt. Das waren 498 weniger als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2013 hat sich die Zahl um weitere 275 reduziert.


Wenige Großfilialisten


Im Gegensatz zum Bäckerhandwerk mit einer sehr ausgeprägten Filial-Struktur führen von den insgesamt rund 14.400 Unternehmen des Fleischerhandwerks nur 27 % überhaupt Filialen. Davon machen mit einem Anteil von 60 % jene den Löwenanteil aus, die lediglich eine Filiale betreiben. "Großfilialisten" mit über 100 Verkaufsstellen wie im Bäckerhandwerk finden sich wenige. Lediglich drei Fleischerei-Unternehmen hatten 2012 mehr als 100 Filialen in ihrem Bestand, sechs zwischen 51 und 100 Filialen sowie 97 zwischen 11 und 50 Filialen.


Bedienungstheke als Chance?


Chancen für eine weiterhin positive Entwicklung sieht der DFV vor allem im Bereich der Bedienungstheke, dem traditionellen Umsatzschwerpunkt der Branche. 2012 wurden mit 10 Mrd. € fast zwei Drittel des Branchenumsatzes im Thekenverkauf erzielt. Mit dem wachsenden Angebot an SB-Ware im LEH, vor allem im Discount, sei eine ortsnahe Versorgung mit Fleisch und Wurst an Bedienungstheken keineswegs mehr selbstverständlich, so der DFV. Damit biete sich den am Markt verbliebenen Betrieben eine Chance, ihre Bedienungstheken zu einem Alleinstellungsmerkmal zu entwickeln.


Ganz verzichten will das Handwerk indes nicht auf SB-Theken. Sie sind in mehr als jedem zehnten Fleischerfachgeschäft zu finden, und jeder fünfte Betriebsinhaber ist der Ansicht, dass ihre Bedeutung im Fleischerhandwerk zunehmen wird.

 

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